Samstag, 16. Januar 2010

Gesellschaft der Freunde des Klosters Vatopaidi



Bereits am Sonntag, den 10. Januar riefen wir dazu auf, die neu gegründete “Gesellschaft der Freunde des Klosters Vatopaidi” zu unterstützen.
Die Gesellschaft besitzt nun eine eigene Internetpräsenz um die Anliegen der Gesellschaft der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Wir würden uns freuen, wenn Sie den Kampf gegen die Verleumdung des Klosters Vatopaidi auf dem heiligen Berg, mit Ihrem Beitritt zur “Gesellschaft der Freunde des Klosters Vatopaidi” unterstützen würden. In Kürze werden Sie auf der Seiten, neben den bereits vorhandenen Informationen in englischer und griechischer Sprache auch Infos in Deutsch finden.

Sinn und Bedeutung der Ehe

von Prof. Dr. Grigorios Larentzakis




Die Ehe hat in der Orthodoxen Kirche einen besonderen Platz im sakramentalen Leben. Das Ereignis der Feier der Eheschließung, oder in der Sprache der Schultheologie die Spendung 
des Sakraments der Ehe, stellt einen wichtigen Moment des Lebens der Eheleute, ihrer Familien, ihrer Verwandten und Freunde und der Ortskirche selbst dar. Das Fest der Eheschließung bekommt einen feierlichen Charakter, es wird tatsächlich Quelle einer tiefen Freude. Aus diesen Gründen hat die Ehe in der Orthodoxen Kirche einen sehr hohen Stellenwert und sie wird nach wie vor als zeitgemäß geschätzt, ohne natürlich zu behaupten, dass keine Relativierungstendenzen Platz greifen, wie überall in der westlichen Welt.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Priester Rafail Karelin: Mystik als sichtbarer Glauben



Wodurch unterscheidet sich die Mystik von der Religion? Die Mystik repräsentiert die Erfahrung der Ewigkeit, die Wahrnehmung einer höheren Realität und das Gefühl, daß es ein geheimnisvolles Wesen jenseits dem Fluß der Zeit gibt. Ein Wesen, daß sich hinter den Grenzen der materiellen Welt befindet und doch gleichzeitig die Materie durchdringt und erhellt. Die Mystik ist das Erlebnis jenes geheimnisvollen Treffens mit Demjenigen für den menschliche Gedanken nicht wahrnehmbar und körperliche Gefühle unerreichbar sind, mit anderen Worten: unausdrückbar sind. Wer uns gleichzeitig nah und undendlich fern ist, wer höhere Evidenz[1] im Moment des Treffens hervorbringt, zugleich aber stets unfaßbar bleibt, wer uns sucht aber dennoch wünscht, daß wir Ihn suchen, wer das höchste Glück für den Menschen ist, aber um Ihn zu besitzen, muß man auf das eigene Selbst verzichten und seinen Geist unterwerfen. Wenn man einen Mystiker nach dem Namen Gottes fragt, dann sagt er: der erste Name ist, der Existierende und der zweite ist der Unfaßbare.
Religion und Mystik sind untrennbar; sie richten sich an das Wesen und die Persönlichlichkeit des Menschen als Ganzes. Die Mystik öffnet den Weg und gibt die Mittel zur ewigen Kommunikation mit Gott. Die Grundlage der Religion ist die Offenbarung, welche durch den Glauben angenommen wird. Die Religion aber gibt jene Kenntnisse, die durch die mystischen Erfahrungen bestätigt werden. Der Glaube offenbart Gott als eine Persönlichkeit und bestimmt die Bedingungen, unter denen sich das Endliche mit dem Unendlichen durch Erleuchtung mit dem göttlichen Licht vereinigen kann.
Die Offenbarung ist an die drei Kräfte der Seele gerichtet: den Verstand ― die Dogmatik, den Willen ― die Gebote und Regeln der Kirche und an die spirituelle Wahrnehmung ― den Gottesdienst und das Gebet. Die Mystik ist somit die Wurzel und gleichsam das Herz der Religion. Ohne die Mystik zerfällt die Religion: die Dogmatik wird zur Philosophie, das Einhalten der Gebote Gottes wird zur äußerlichen Anpassung an die Normen der gesellschaftlichen Moral, und der Gottesdienst wird zur Ästhetik. Außerhalb der Mystik repräsentiert die Kirche eine sozial-historische Institution.

Dienstag, 12. Januar 2010

Beweis der Liebe


Von Bischof Daniel von Südsachalin und den Kurillen


Einmal entschied sich ein gewissenloser Mensch dazu, sich seine eigene Religion auszudenken, um Geld und Macht zu erlangen. Er fragte einen Bekannten: „Wie könnte ich es erreichen, daß meine Religion mir Gewinn bringen, und das Volk mir nachlaufen würde?“ Sein Bekannter sagte: „Das ist sehr einfach. Schaffe deine eigene Lehre und fange an diese zu predigen und wenn die ganze Welt gegen dich zu Felde zieht, dich vertreibt, dich ins Gefängnis steckt und kreuzigt, dann, nach dieser Hinrichtung, werden die Menschen dir wirklich folgen. Dann werden alle sehen, daß du kein Theoretiker bist, daß du diese Lehre wirklich gelebt hast, daß sie deine Fleisch und Blut ist“. „Nein danke, das ist mir zuviel!“ – war seine Antwort.

Es gibt auf der Erde nur eine Religion, die die wahre Selbstopferung verkündet und ihre Geburt ist im Evangelium beschrieben. Das Christentum existiert bereits seit zweitausend Jahren aber noch niemand gab ein höheres Beispiel an Liebe und Bereitschaft sich zu opfern, als die Lehre und das Leben Christi… . Ja, Gott ist die Liebe1, spricht das Neue Testament, aber das Christentum ist keine Pastorale, denn die wahre Liebe ist immer selbstlos. Der Herr Selbst sagte: „Niemand hat größere Liebe denn der, der sein Leben läßt für seine Freunde“ (Joh 15:13). Man sollte annehmen, dies alles sei verständlich, doch warum mußte Gott auf dieser Erde geboren werden, warum war es notwendig, daß der Schöpfer der Welt Mensch wurde? Damit der verzweifelte, in Finsternis verirrte Mensch versteht, daß man ihn liebt.

Montag, 11. Januar 2010

Patriarch Kyrill - Freiheit und Verantwortung im Einklang.

- Zeugnisse für den Aufbruch zu einer neuen Weltgemeinschaft

Zielpublikum dieser neuen Reihe sind „Suchende", die „nicht nur Unterhaltung, Begriffsstreit oder kirchenpolitische Argumente suchen, sondern ein unerwartetes Licht für ihren Weg im Zwielicht dieser Welt."
Angesichts der gegenwärtigen globalen finanziellen, sozialen, ökologischen und politischen Krise und der von ihr verursachten neuen Unübersichtlichkeit sind „unerwartetes Licht" und sichtbare Zeichen der spirituellen Durchdringung aller Aspekte des individuellen und gesellschaftlichen Lebens bitter nötig. Allein schon deshalb ist dieser Publikationsreihe großer und nachhaltiger Erfolg zu wünschen. Krisenzeiten bieten - bei allem Leidensdruck, den sie für die von ihr Betroffenen erzeugen, - immer auch Chancen für Reformen durch Rückbesinnung auf das Wesentliche und Neuorientierung im Lichte veränderter Werteorientierungen. 

 Krisenzeiten eröffnen immer auch die Gelegenheit, dass bisher ignoriertes oder als unzeitgemäß empfundenes Gedankengut neu bewertet wird und Anerkennung findet. Die Chance der Besinnung auf Wesentliches, die Chance des reflexiven Rückbezugs auf einen Wertekanon, der Menschen Orientierung und in unsicheren Situationen Halt gibt, wächst, wenn es Mittlergestalten gibt, die uns - wie das die Herausgeber wünschen - „helfen, die Zeit zu deuten" und die aus dieser Deutung resultierenden Erfordernisse zu erkennen.
Die Herausgeber hätten es sich mit dem ersten Band leichter machen und einen Autor wählen können, der dem westlichen Publikum in vielfältiger Hinsicht zugänglicher ist. Jenseits des relativ kleinen Kreises hiesiger Menschen, die sich mit der Ostkirche und ihren Repräsentanten beschäftigen, sind der Patriarch der Russischen Orthodoxen Kirche und seine Schriften kaum bekannt. Aber Barbara Hallensleben, Guido Vergauwen und Klaus Wyrwoll haben sich bewusst entschieden: Der erste Band der Publikationsreihe erschien am 1. Februar 2009, dem Tag der Amtseinsetzung des neuen Patriarchen „von Moskau und der ganzen Rus'", Kyrill. Das Buch macht einem nicht  russisch sprechenden Publikum ausgewählte Beiträge aus der Feder des Patriarchen zugänglich, Beiträge zum Menschenbild der östlichen christlichen Tradition, zur Ambivalenz der säkularen Weltanschauung sowie zur Ökumene.  Das Buch ist eine anspruchsvolle aber lohnende Lektüre, denn es führt den interessierten Leser in eine Gedankenwelt, mit der Menschen westeuropäischer Prägung kaum vertraut sind. Kyrill hält es für die Aufgabe der Russischen Orthodoxen Kirche, eine Soziallehre zu entwickeln, die in ihrer Tradition verankert ist. Der Autor, der in sehr armen Verhältnissen aufwuchs und unter dem atheistischen Wesen des kommunistischen Staates zu leiden hatte, spricht über Menschenrechte und Menschenwürde, über das Verhältnis von Kirche und Nation, über die Grenzen des Liberalismus, über Ökumene und vieles mehr. Im Verlauf der Lektüre erschließt sich dem Leser, dass zentrale Begriffe wie beispielsweise „Menschenrechte", „Menschenwürde", „Liberalismus" und „Säkularismus" inhaltlich anders ausgefüllt werden, als es dem generellen Trend der westlichen Debatte entspricht. Um den Intentionen des Patriarchen gerecht zu werden, und um die Gefahr ungerechtfertigter Kritik zu verringern, weil Kyrill´s Aussagen aus ihrem axiomatischen Kontext genommen werden könnten, ist es ratsam, die Lektüre des Buches mit dem letzten Kapitel zu beginnen: Grundlagen der Lehre der Russischen Orthodoxen Kirche über Würde, Freiheit und Rechte des Menschen (S. 220-229).

... Wenn Sie die gesamte Rezension lesen möchten, klicken Sie bitte hier!

Klaus M. Leisinger
Basel, im März 2009
 Die rezension wurde Veröffentlicht mit der freundlichen Genehmigung von Prof. Dr. Barbara
 Hallensleben


Metropolit Seraphim, über das Buch des Patriarchen
Mit großer Freude habe das Buch "Freiheit und Verantwortung im Einklang" von Kyrill gelesen, dem Patriarchen von Moskau. Die Lektüre hat mich fasziniert. Beim Lesen dieses Buches habe ich entdeckt, welch gewaltige geistliche Persönlichkeit der neue Patriarch der russischen orthodoxen Kirche ist! Seine Heiligkeit Kirill ist in seinem Denken ganz der Tradition verbunden, und gleichzeitig ganz geöffnet für die großen und schweren ethischen und sozialen Probleme der modernen Welt. Eine wirkliche Lösung dieser Probleme präsentiert Patriarch Kirill im Geist der kirchlichen Überlieferung, also im Geist des Evangeliums. Patriarch Kirill macht sich mit den Texten in diesem Buch zur Stimme nicht nur der russischen Orthodoxie, sondern der weltweiten Orthodoxie - ja nicht nur der orthodoxen Kirchen sondern auch der katholischen Kirchen und eines Teils der evangelischen Kirchen. Meinen Glückwunsch den Herausgebern!




"Der Fall des Imperiums" Film von Archimandrit Tikhon







 





















Archimandrit Tikhon spricht über seinen Fim "Der Fall eines Imperiums"


Archimandrit Tikhon im Gespräch mit dem Neo-Magazin.

Wie kamen Sie auf die Idee zu dieser Dokumentation?

Archimandrit Tikhon: Als ich vor zwei Jahren zum ersten Mal die Möglichkeit hatte Konstantinopel zu besuchen, war ich von dem was ich sah beeindruckt. Selbst so viele Jahrhunderte nach dem Fall, erkannte man immer noch das Ausmaß und die Pracht dieses christlichen Imperiums. Die Analogie zur russischen Geschichte war mehr als offensichtlich, daher war ich sehr interessiert daran zu erfahren wie es geschehen konnte, daß dieses außerordentliche, aufgeklärte Imperium, welches alle anderen Völker der damaligen Zeit übertraf, plötzlich seine Lebenskräfte verlieren konnte und schließlich zusammenbrach. Warum verlor dieses große Reich, welches durch das Licht der Evangelien erleuchtet war, seine historische Heimat an einen anderen Staat und primitivere Menschen? Dieser Film entstand durch meine Reflexionen über die Geschichte von Byzanz und Rußland. Die Arbeiten an diesem Film dauerten eineinhalb Jahre. Die Idee bestand darin, zu klären, welcher Prozeß und welche Ursachen zu seiner Zerstörung führten und warum das Reich seine Fähigkeit zur Reaktion auf die Anforderungen der Geschichte verloren hatte. Zunächst bezog sich der Hauptteil meiner Forschungen auf die historischen Tatsachen im Zusammenhänge dieser Angelegenheit.

In diesem Land [den USA], vor allem innerhalb der letzten zehn Jahre, konnten wir eine Einmischung von Anhängern bestimmter christlicher Sekten in die Politik, die die Trennung von Kirche und Staat gefährden, sowie Kompromisse die teilweise unwiderruflich die Integrität des Christentum gefährden feststellen. Gibt es eine ähnliche Situation in Rußland? Tatsache ist, daß Sie durch die Freigabe der Film direkt vor den russischen Präsidentschaftswahlen in diesem Sinne beschuldigt wurden.


Archimandrit Tikhon: Ja, derartige Vorwürfe werden gegen den Film vorgebracht. Einige sagen, der Film würde Putins Nachfolger unterstützen, während andere sagen, er richte sich gegen diese. Ich schenke einer derartigen Kritik keine Aufmerksamkeit.

Sonntag, 10. Januar 2010

Gesellschaft der Freunde des Klosters Vatopaidi gegründet



Eine gute Nachricht zum neuen Jahr ist die Gründung der “Gesellschaft der Freunde des Klosters Vatopaidi” auf Bitten vieler Leser unserer internet-Seite. Wir sind der Meinung, dass wir uns zur moralischen Unterstützung der Bruderschaft des Kloster zusammentun müssen, da dieser Leuchtturm der Orthodoxie gerade in noch nie dagewesener Weise heftig und ungerecht angegriffen wird.

Für den Beitritt zur “Gesellschaft der Freunde des Klosters Vatopaidi” ist ein Mindestalter von 18 Jahren erforderlich. Männern wie Frauen sollte es ein Ansporn sein, in diesem wichtigen Fall mitzumachen. Auf der Internetseite Vatopaidifriend haben Sie deie Möglichkeit eine PDF-Datei mit dem Antragformular herunterzuladen

Um den ungeheuren Beitrag des Klosters Vatopaidi zur Orthodoxie zu würdigen – seit seiner Gründung bis heute – haben wir die Initiative ergriffen im zweiten Jahrtausend seiner Geschichte die „Gesellschaft der Freunde des Klosters Vatopaidi“ zu gründen, um der Bruderschaft beizu­stehen und unsere Hilfe zu ihrem Werk anzubieten.
Jeder, der Interesse daran hatte die Arbeit eines Jahrtausends und den Beitrag der Väter des Klosters kennen zu lernen, zu erforschen, zu verstehen und zu würdigen, betrachtet es als heilige Pflicht und als eine Ehre, ihre Bemühungen zu unterstützen.
Wir glauben, dass wir mit der Unterstützung aller unserer Freunde dieser Aufgabe gerecht wer­den können. Die Aufnahme in die Gesellschaft ist kostenlos und verpflichtet nicht zu einem Mit­gliedsbeitrag.

Präsident                                                                                                                                

Konstantin Louis 
Ehemaliger Gouverneur des Berges Athos
 

Mitglieder:
Prof. Konstantin Kosmas,Universität für Agrotechnik, Athen
Petros Koufopoulos, a.o. Prof., Universität Patras

Nikolaos Papadimitriou-Doukas, a.o. Prof., Universität von Thrakien

CRISIS Abo-Aktion