Freitag, 18. Dezember 2009

Witwe von Vater Daniel Sysoev: „Über den Tod meines Ehegatten“



Vielen Dank Ihr Lieben, für Eure Unterstützung und Gebete. Ich kann meinen Schmerz nicht in Worten ausdrücken. Es ist ein Schmerz, wie beim Kreuze des Erlösers zu stehen. Doch, es ist auch eine Freude, die sich nicht in Worten ausdrücken läßt … es ist jene Freude an ein leeres Grabe zu kommen. O Tod, wo ist dein Sieg? Mehrere Jahre vor dem Verbrechen, sah Vater Daniel bereits seinen Tod voraus.

Er wollte stets würdig befunden werden den Märtyrertod zu sterben, und der Herr gewährte ihm, diese Krone zu tragen. Jene, die auf ihn schossen, wollten der Kirche ins Gesicht spucken, wie sie einst in das Antlitz Christi spuckten. Aber sie haben nicht erreicht was sie wollten, weil sie der Kirche nicht ins Gesicht spuckten. In jener Kirche, die er erbaute und der er sich mit seiner ganzen Kraft und Zeit verpflichtete, stieg Vater Daniel sein Golgatha empor. Sie haben ihn ermordet, wie einen der alten Propheten, zwischen dem Altar und dem Opferplatz, und damit verdient er zu Recht, den Titel eines Märtyrers. Er starb für Christus, dem er mit aller Macht diente.
Oft erzählte er mir, daß er Angst habe, daß er es nicht schaffen würde, er dachte, er sei nicht gut genug. Wie ein jeder Mensch, auch er beging Übertretungen und Verirrungen, stolperte auch er und machte Fehler. Aber im Ganzen war sein Leben vollkommen IHM gewidmet.
Ich verstand nicht, warum er so in Eile war. In den letzten drei Jahren arbeitete er ständig, ohne Unterlass, auch an Wochenenden oder Feiertagen. So brummte ich; manchmal wünschte ich mir, einfach das Glück zu haben, meinen Mann und den Vater meiner Kinder bei mir und den Kindern zu haben. Er wurde jedoch dazu aufgefordert, einen anderen Weg zu gehen.
Er sagte, daß er getötet werden würde. Ich fragte ihn, mit wem er uns zurücklassen werde, das heißt, meine drei Kinder und mich. Er antwortete, daß er uns in guten Händen übergeben hatte. „Ich werde dich mit der Mutter Gottes zu verlassen, sie wird sich um dich kümmern.”

Im Laufe der Zeit vergaß ich diese Worte. Er beschrieb genau, in welche Gewänder er bei seiner Beerdigung gekleidet werden wolle. Zu jener Zeit scherzte ich darüber, daß wir nicht darüber reden sollten, denn wir wüßten nicht, wer wen von uns begraben wolle. Er sagte, er wolle, daß ich ihn begraben werde. Ich erinnere mich nicht mehr an das gesamte Gespräch, aber ich weiß, als wir dieses Gespräch über die Beerdigungen führten, sagte ich, daß ich noch niemals zu einer Beerdigung eines Priesters gegangen sei. Er antwortete, „denke nicht daran, du kannst zu meiner kommen“.
Ich erinnere mich an so viele unserer Worte und ich muß feststellen, daß mir erst jetzt klar geworden ist, was sie wirklich bedeuteten. Nun bin ih von meinen Zweifeln befreit, meine Mißverständnisse sind beseitigt.
Wir haben uns in diesem Leben nicht voneinander verabschieden können, konnten den anderen nicht um Vergebung bitten, konnten uns nicht mehr umarmen. Es war ein ganz normaler Tag … er ging um bei der morgendlichen Liturgie zu dienen und es war das letzte Mal, daß ich ihn sah.
Warum bin ich an diesem Tag nicht zu ihm in die Kirche gegangen? In der Tat, ich dachte zunächst noch zu ihm zu gehen. Da ich aber das Essen noch kochen und die Kinder noch ins Bett bringen mußte, ging ich nicht mehr … Ich mußte mich um die Kinder kümmern … es war, als ob eine Hand mich zurückhielt. Häufig kam es früher vor, daß ich noch in die Kirche ging um ihn zu treffen. Ich fühlte mich als hätten sich drohende Wolken über uns zusammengebraut. In den letzten Tagen hatte ich versucht, so oft dies möglich war, mit ihm zusammen zu sein. Letzte Woche dachte ich ständig an den Tod und an das Leben jenseits des Grabes. Ich konnte mich auf gar nichts anderes mehr konzentrieren. An jenem Tage, drehten sich meine Gedanken nur noch um „den Hauch des Todes“. Die letzte Woche war derart schwer für mich, als sei eine ganze Tonne Ziegelsteine auf mich gefallen.
Ich brach aber nicht zusammen. Er unterstützt mich, ich fühle, daß er mir nahe ist und daß wir jetzt mehr liebevolle Worte miteinander wechseln, als in unserem bisherigen Leben. Erst jetzt erkenne ich wir uns liebten.
Der vierzigste Tag1 Vater Daniels, fällt auf den Vorabend seines Namenstags und des Patroziniums der künftigen Kirche, am 29. und 30. Dezember, dem Festtag des Heiligen Propheten Daniel. Wie eine alte Frau prophezeite, wird die Kirche erbaut sein, aber Vater Daniel wird nicht da sein, um in ihr zu dienen. Der zweite Abschnitt ist nun erreicht.
Matuschka Julia Sysoeva, am 23. November 2009
Quelle: Missions-Portal der Kirche des Heiligen Propheten Daniel
Bildunterschrift: Matuschka Julia Michailowna Sysoeva, und ihre Töchter Justina Daniilovna Sysoeva und Dorofei Daniilovna Sysoeva mit Blumen am Grab ihres Mannes, des ermordeten Priesters Daniel Sysoev.

Übersetzung: Gregor Fernbach

S. H. Patriarch Kirill: "Europa muß Rechte der Christen stärken"


Seine Heiligkeit Patriarch Kirill sah sich durch den aggressiven Sekularismus der immer stärker in Europa um sich greift dazu gezwungen, einen Aufruf an die Adresse des Europäischen Menschenrechtsgerichtshof (EGMR) zu richten. Die EU-Institutionen sollen die Rechte der christlichen Kirchen in Europa stärker respektieren. Den Aufruf richtete er schriftlich an den Generalsekretär des Europarats, den Norweger Thorbjørn Jagland gerichtet.
Der aktuelle Hintergrund stellt das vor kurzem ergangene Urteil, daß das Aufhängen von Kreuzen in  italienischen Klassenzimmern untersagt. Nach der EU-Behörde verletzte ein christliches Kreuz im Klassenzimmer einer staatlichen Schule die Religionsfreiheit der Schüler. Auch würde es den Eltern die Freiheit nehmen, ihre Kinder nach eigenen philosophischen Überzeugungen zu erziehen. Außerdem sei es unvereinbar mit der Europäischen Menschenrechtskonvention. 


Das Gericht ging sogar soweit, aufgrunddessen einer italienischen Mutter 5000 Euro Entschädigung zuzusprechen. Die Kinder der Mutter besuchten, damals 11 und 13 Jahre alt, in Abano Terme eine staatliche Schule. In allen Klassenzimmern dieser Schule hing ein Kreuz an der Wand. Lautsi - so der Name der atheistischen Mutter -, verlangte die Kreuze zu entfernen zu lassen. Als rechtliche Grundlage ihrer antichristlichen Forderung, berief sie sich auf ein Urteil des italienischen Kassationsgerichts, nach dem Kreuze in Wahlbüros gegen die religiöse Neutralität des Staates verstoßen.

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Über eine entschiedene und dauerhafte Zielsetzung

Wenn du deine Seele zu retten und das ewige Leben zu gewinnen wünschst, erhebe dich aus deiner Trägheit, vollziehe das Zeichen des Kreuzes und sprich:

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Der Glaube kommt nicht durch Nachdenken, sondern durch Handeln. Nicht Worte und Spekulation, sondern die Erfahrung lehrt uns, was Gott ist. Um frische Luft hereinzulassen, müssen wir ein Fenster öffnen; um braun zu werden, müssen wir hinaus in den Sonnenschein gehen. Nicht anders ist es, den Glauben zu erlangen; niemals erreichen wir ein Ziel, indem wir bequem sitzenbleiben und warten, sagen die Heiligen Väter. Der Verlorene Sohn sei unser Vorbild. Er erhob sich und kam (Lukas 15,20).

Ganz gleich, wie bedrückt man ist und eingebunden in irdische Belange, es kann niemals zu spät sein. Nicht ohne Grund steht geschrieben, daß Abraham fünfundsiebzig Jahre alt war, als er aufbrach, und der Arbeiter, der in der elften Stunde kommt, erhält den gleichen Lohn wie derjenige, der in der ersten kommt.
Auch kann es nie zu früh sein. Einen Waldbrand kann man nicht so schnell löschen; möchtest du erleben, wie deine Seele verwüstet wird und verkohlt?
In der Taufe erhieltest du das Gebot, den unsichtbaren Krieg gegen die Feinde deiner Seele zu führen; jetzt nimm es dir vor. Lang genug hast du gebummelt; versunken in Gleichgültigkeit und Trägheit hast du viel kostbare Zeit vergeudet. Daher mußt du jetzt wieder von Anfang an beginnen: denn du ließest es zu, daß die Reinheit, die du in der Taufe empfingst, auf schreckliche Weise besudelt wurde.
Daher: Steh auf! Doch tu dies sofort, ohne Verzögerung. Schiebe deine Absicht nicht auf „heute Nacht“ oder „morgen“ oder „später, wenn ich das beendet habe, was ich jetzt tue“ auf. Der Zwischenraum könnte tödlich sein.
Nein, in diesem Augenblick, in dem Moment, in dem du deinen Entschluß faßt, zeigst du durch deine Handlung, daß du dein altes Selbst zurückgelassen und nun ein neues Leben mit einer neuen Bestimmung und einer neuen Lebensweise begonnen hast.
Erhebe dich daher ohne Furcht und sprich: Herr, laß mich nun beginnen. Hilf mir!
Denn was du vor allem brauchst, ist Gottes Hilfe. Halte dich fest an deine Absicht und schaue nicht zurück. Uns wurde ein warnendes Beispiel durch Lots Frau gegeben, die in eine Salzsäule verwandelt wurde, als sie zurückblickte (Genesis 19,26). Du hast deinen alten Menschen abgestreift; laß die Lumpen liegen. Wie Abraham hast du die Stimme des Herrn vernommen: Zieh fort aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und aus deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde (Genesis 12,1). Auf jenes Land, das nachher kommt, mußt du deine ganze Aufmerksamkeit richten.
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Der oben stehende Text ist das erste Kapitel des Buches Weg der Asketen,  von Tito Colliander (Übersetzung: Johannes A. Wolf, Verlag Johannes A. Wolf, Apelern, Deutschland, 2005). Das Buch erschien im Jahre 1952, mit einem Nachwort von Sergius Colliander (Sohn des Verfassers und Priester der Finnischen Orthodoxen Kirche) und wurde seitdem in viele Sprachen übersetzt. Der „Weg der Asketen“, des bedeutenden finnischen Schriftstellers Tito Colliander (1904-1989), erschließt die geistliche Welt der Wüstenväter und Heiligen für die heutige Zeit. Es stellt die zweitausendjährige asketische Tradition des orthodoxen Christentums – den „schmalen Pfad, der zum Leben führt“ – auf eine schlichte und zugleich profunde Weise dar, die ermutigend und tröstend ist. Die leicht verständlichen Anweisungen bieten eine inspirierende und wertvolle Hilfe für jeden, der die Erfahrung des ursprünglichen christlichen Weges, wie er durch das Leben der zahllosen Heiligen und Gerechten in allen Jahrhunderten bezeugt ist, sucht, anstrebt und verwirklichen möchte.
Das Werk basiert auf den Heiligen Vätern der Orthodoxen Kirche und besteht weitgehend aus direkten oder frei umschriebenen Auszügen aus ihren Schriften, zusammen mit einigen notwendigen Erläuterungen und Hinweisen zur praktischen Anwendung.


Quelle in gedruckter Form: Weg der Asketen. Tito Colliander. Übersetzung: Johannes A. Wolf, Verlag Johannes A. Wolf, Apelern, Deutschland, 2005.

Quelle im  Internet: http://vatopaidi.wordpress.com



Weitere bibliographische Angaben:

Quelle: Weg der Asketen. Tito Colliander. Übersetzung: Johannes A. Wolf, Verlag Johannes A. Wolf, Apelern, Deutschland, 2005.
In English: Way of the ascetics. Tito Colliander, Translated by Katherine Ferré, St. Vladimir´s Seminary Press, Crestwood, New York, U.S.A., 2003.
Στα Ελληνικά: Ο δρόμος των ασκητών. Τίτο Κολλιάντερ, Μετάφραση: Αρχιμανδρίτης Ευσέβιος Βίττης, Εκδόσεις Ακρίτας, 13η έκδοση, Αθήνα 2003.

Dienstag, 15. Dezember 2009

Der Segen des Glaubens

Wie sich Religiosität im Gehirn äußert
von Jan Dönges


In gleich zwei aktuellen Studien haben sich Forscher auf die Suche nach Gott begeben - im Hirn ihrer Probanden. Das behandle den Herrn wie einen Menschen, fanden die einen. Und reagiere bei Gläubigen stressresistenter, entdeckten die anderen.
Eine Gruppe von Wissenschaftlern der Toronto Universität, angeführt von Michael Inzlicht, führte ein umfangreiches Experiment durch. Die Teilnehmer des Experiments wurden in zwei Gruppen eingeteilt: Gläubige und Atheisten. Die Messungen der Hirnaktivität, die während der Aufgaben durchgeführt wurden, zeigten deutliche Unterschiede zwischen den Gruppen.
„Ein ganz anderes Gehirnzentrum horchten dagegen Forscher um Michael Inzlicht von der University of Toronto in ihrer EEG-Studie ab: den anterioren zingulären Kortex, kurz ACC genannt. Die Aufgabe des Vorderhirnareals wird üblicherweise in der Korrektur fehlerhafter Erwartungen gesehen, erläutert Inzlicht. "Man kann ihn sich wie eine Art 'kortikalen Wecker' vorstellen, der jedes Mal klingelt, wenn ein Individuum etwas falsch gemacht hat." Dadurch zieht er die Aufmerksamkeit auf die gerade misslungene Übung.
Seine Aktivität beobachteten die Wissenschaftler während eines so genannten Stroop-Tests, bei dem bunt gedruckte Wörter auftauchen und Probanden die angezeigte Farbe nennen sollen. Das Tückische: Alle Wörter sind Farbnamen, was dazu verleitet, das Geschriebene einfach vorzulesen. Welche enorme Konzentration dafür nötig ist, kann jeder mit einem simplen Selbstversuch einmal ausprobieren.
Immer wieder trieb das Team um Inzlicht so ihre Teilnehmer in einen Fehler und stellte schließlich fest: Je frommer ein Proband sich beschrieben hatte, desto leiser klingelte der ACC im Experiment. Anscheinend vergibt sich das fromme Gehirn wesentlich leichter die eigenen Fehler, mutmaßt Inzlicht. Andere mögliche Einflussfaktoren, wie allgemeine Intelligenz oder Persönlichkeit, seien aus dem Resultat herausgerechnet worden.
Insgesamt könnte Frömmigkeit oder bereits allein der Glaube an Gott einen beruhigenden Effekt haben, erklärt Inzlicht. Während der Atheist immer die vergleichsweise heftigen Reaktionen seines ACC zu fürchten habe, könne der religiöse Mensch an Herausforderungen angstfreier herangehen und gelassener mit Widersprüchen umgehen. Dazu passe auch, dass diese Probandengruppe insgesamt leicht besser abschnitt.“

"Liberale Verirrungen..."



Lt. Domradio, haben sich die Fronten in der Auseinandersetzung zwischen der russisch-orthodoxen Kirche und der Evangelischen Kirche Deutschlands "verhärtet." Erzbischof Hilarion, Der Leiter des Kirchlichen Außenamtes, unterstrich nochmals seine Aussage, die er in einem Interview mit dem Spiegel machte: 
„Der Patriarch kann sich mit keiner Bischöfin treffen“, so Hilarion. Und der Erzbischof machte nochmals den christlich-kirchlichen Standpunkt deutlich: „Frauen können nicht in der Nachfolge der Apostel stehen“. Lt. Domradio unterstrich der Erzbischof nochmals, daß "nach orthodoxer Auffassung die protestantischen Kirchen keine wirklichen Kirchen, sondern lediglich Gemeinschaften von Christen" sind. Auch auf die liberalen Verirrungen der evangelischen Kirche nahm er bezug: „Sie rechtfertigen vom theologischen Standpunkt die Homosexualität, ja segnen gar Ehen zwischen Homosexuellen. Manche halten Abtreibung für keine Sünde“.
Jedoch ist der Erzbischof und mit ihm die ROK nach wie vor gut gewillt und versicherte, daß man in Moskau nach neuen Formen der Zusammenarbeit suche und., daß er nach wie vor zu einem Treffen mit den Führern der evangelischen Kirche bereit sei, um "die künftige Form der Kooperation zu erörtern“.
Als sein Gegenüber aufseiten der EKD betrachtet Hilarion nach eigenen Worten Auslandsbischof Martin Schindehütte.

Bischöfin (sic!) Käßmann, ist aber formuliert nun ihrerseits Bedingungen zu einem weiteren Dialog mit der ROK. So sollen die Russisch-Orthodoxen anerkennen, daß in den "Kirchen der Reformation Frauen und Laien leitende Positionen einnähmen" (Die Welt): und offizielle Kontakte zur EKD könne es nicht an der "Ratsvorsitzenden vorbei geben."

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