Samstag, 31. Dezember 2011

Metropolit Ilarion: Die Orthodoxen Heiligtümer von Kosovo retten

Um die Zukunft der Heiligtümer von Kosovo, denen heute eine reale Gefahr droht, sind heute viele besorgt, insbesondere die Russische Orthodoxe Kirche. Anfang Oktober hat in Kosovo die Zeremonie der Inthronisation des Patriarchen der Serbischen Orthodoxen Kirche Irinäus stattgefunden. Die Russische Orthodoxe Kirche vertrat bei der feierlichen Angelegenheit der Chef der Abteilung der Außenbeziehungen des Moskauer Patriarchats (OWSZ), Metropolit von Wolokolamsk Ilarion. Nach seiner Rückkehr in die Heimat gewährte er der Stimme Rußlands ein Interview.



- Sie sind soeben aus Kosovo zurückgekehrt. Welche Eindrücke haben Sie von der Reise mitgebracht, wie haben Sie das Kosovo-Gebiet erlebt?

- Diesmal war ich ganz kurz im Kosovo-Gebiet, da ich nur an der Inthronisation des serbischen Patriarchen Irinäus teilnahm. Aber ich war bereits vor einem Jahr in Kosovo gewesen und habe damals das Leben dieses Gebiets ziemlich ausführlich kennengelernt. Ich habe sowohl positive als auch negative Eindrücke gewonnen. Auf der einen Seite sah ich wunderbare altserbische orthodoxe Kulturdenkmäler, die herrlichen Fresken der Klöster Dečani und Gračanica. Ich sah die Menschen, die in diesen Klöstern leben und dort Askese üben. Auf der anderen Seite sah ich auch ihre äußerst harten Lebensverhältnisse: zerstörte Kirchen, Ortsbevölkerung, die den Serben und der Orthodoxie völlig ablehnend gegenübersteht. Alles in allem habe ich die Region gesehen, die die Wiege der serbischen Orthodoxie war und die heute für die Kirche verloren ist.

- Wie beurteilt man in Serbien, in Kosovo die Russische Orthodoxe Kirche und die Russen?

- In Serbien beurteilt man die Russen und die Russische Orthodoxe Kirche durchaus positiv. Alle wissen, daß Rußland Serbien bzw. die russische Orthodoxie die serbische Orthodoxie jahrhundertelang unterstützt hat. Das war bis zuletzt der Fall. Der selige Patriarch von Moskau und ganz Rußland Alexius der Zweite war mehrmals in Serbien, auch der aktuelle Patriarch Kyrill, noch als Metropolit und Vorsitzender der OWSZ, hat Serbien und das Kosovo-Gebiet mehrmals besucht.

- Heute sind viele um die Zukunft der orthodoxen Heiligtümer in Kosovo besorgt, von denen ein Teil während der neulichen bewaffneten Auseinandersetzungen im Gebiet für immer verlorengegangen ist. Wie und womit will und kann die Russische Orthodoxe Kirche die Wiederherstellung dieser Denkmäler von Weltrang unterstützen?

- Vor allem erfüllt uns mit großer Genugtuung der Entschluß des russischen Staates, der UNESCO Mittel für den Wiederaufbau der in Kosovo zerstörten Kirchen zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus wollen wir, die Russische Kirche, unsererseits die im Kosovo-Gebiet lebenden orthodoxen Gläubigen, insbesondere Mönche, nach Kräften unterstützen. Wir haben mit Repräsentanten der Serbischen Kirche gesprochen, und sie haben den Wunsch geäußert, daß unsere Mönche und Nonnen zu ihnen kommen mögen. Und wenn auch schichtweise, also für je ein, zwei oder drei Jahre, um die Klöster zu unterstützen. Beispielsweise ist heute das Patriarchat von Peć, wo der Serbische Patriarch inthronisiert wurde, ein Nonnenkloster. Seine Vorsteherin ist bereits neunzig Jahre alt, die Schwestern sind nicht gerade zahlreich. Sicher könnten unsere Konvente dazu beitragen, diese Klöster in erforderlichem Zustand zu erhalten. Ich glaube, die Russische Orthodoxe Kirche, die heute gut achthundert Klöster hat, ist ohne weiteres in der Lage, die Konvente der Serbischen Orthodoxen Kirche im Kosovo-Gebiet schwesterlich zu unterstützen.

- Hat die Russische Kirche etwa Sonderprogramme zur Förderung der Pilgerschaft von Laien zu den Heiligtümern von Kosovo, damit nicht nur Mönche, sondern auch einfache Gläubige kommen und nach Kräften helfen können?

- Die Gläubigen besuchen diese heiligen Stätten. Ich habe mich darüber gefreut, daß bei der Inthronisation des serbischen Patriarchen einige Tausend Pilger nicht nur aus Serbien, sondern auch aus anderen Ländern dabei waren. Es sei betont, daß die russischen Gläubigen diese heiligen Orte ebenfalls aktiv besuchen, obwohl es bei der aktuellen Situation ziemlich schwierig ist und sogar nicht ungefährlich werden kann. Es muß wohl einige Zeit vergehen, bevor die Bevölkerung von Kosovo mit den Ereignissen, die hier stattgefunden haben, gelassener umgehen lernt. Denn heute noch werden einige Pilger, wenn sie mit dem Bus zurückfahren, überfallen, mit Steinen beworfen. Die Spannung bleibt bestehen, sie hängt in der Luft.

- Inwieweit effektiv werden heute die serbischen heiligen Stätten geschützt, wer ist dafür zuständig und ob es sich lohnen würde, etwas daran zu ändern?

- Vorläufig werden alle heiligen Orte in Kosovo außer dem Kloster Gračanica von UN-Truppen bewacht. Aber in nächster Zeit sollen alle Objekte der Polizei von Kosovo überantwortet werden. Zu diesem Thema haben sich die Hierarchen der Serbischen Orthodoxen Kirche mehrmals geäußert, nämlich, daß sie der Polizei des Kosovo-Gebiets nicht vertrauen und daß diese Art Schutz das Leben derjenigen, die dort geblieben sind, einer noch größeren Gefahr aussetzen würde. Meines Erachtens sollen diese Heiligtümer im Idealfall unter internationale Schirmherrschaft gestellt und von internationalen Truppen bewacht werden.

- Wie ist heute die Rolle der internationalen Orthodoxie, wie kann sie nicht nur zur Erhaltung der Heiligtümer von Kosovo, sondern auch zur Stabilisierung des Friedens im Balkan beitragen?


- Ich glaube, alle orthodoxen Kirchen müssen sich zusammentun und gemeinsam mit der Serbischen Kirche ein Programm zur Unterstützung der Klöster und heiligen Orte des Kosovo-Gebiets entwickeln. Ich kann sagen, daß wir in der Russischen Kirche das bereits erwägen. Ich meinesteils höre nicht auf, seitdem ich erstmals Kosovo besucht habe, darüber nachzudenken, daß man heute tatsächlich ein Programm zur allseitigen Unterstützung dieses Gebiets braucht.


- In der letzten Zeit hat sich ein Trend zur Verbesserung der Beziehungen zwischen den Orthodoxen und Katholiken abgezeichnet. Kann dadurch im Balkan, wo Angehörige der beiden christlichen Konfessionen seit vielen Jahrhunderten Seite an Seite leben, das allgemeine Wohl gefördert werden?


- Ich glaube, die verbesserten Beziehungen zwischen den Orthodoxen und Katholiken werden das Leben aller Länder positiv beeinflussen, wo die Orthodoxen und Katholiken Seite an Seite leben. Selbstverständlich besprechen wir heute im Dialog mit den Katholiken gewisse theologische Probleme, Probleme theoretischer Art. Aber wir dürfen darüber das reale Leben der Menschen und die Tatsache nicht vergessen, daß wir dazu da sind, Menschen zu helfen. In diesem Sinne wird jede Verbesserung der interkonfessionellen Beziehungen unserer Herde zum Vorteil gereichen.

- Sie reisen viel um die Welt und repräsentieren überall, wo Sie hinkommen, die Russische Orthodoxe Kirche. Was hält man Ihrer Meinung nach in der heutigen Welt von der russischen Orthodoxie und wie gut hört man die Stimme der Russischen Orthodoxen Kirche im Westen?

- Ich glaube, gemessen an ihrem Einfluß in der westlichen Welt ist die Russische Orthodoxe Kirche mit der katholischen natürlich nicht zu vergleichen. Dafür haben wir auch nicht die Probleme, die heute die katholische Kirche hat. Deswegen werden wir auch von den westlichen Medien nicht so scharf kritisiert. Jedesmal, wenn die Russische Orthodoxe Kirche ihre Position aktiv bekanntgibt, wird sie in der ganzen Welt erhört. Vorläufig läßt sich nur sehr schwer herausbekommen, inwiefern man uns erhört und versteht, aber ich glaube, daß wir uns bestimmt nicht umsont Mühe geben und nicht umsonst mit unseren Brüdern, insbesondere mit denen von anderen Konfessionen, einen Dialog führen.




Quelle: http://german.ruvr.ru

Sergius von Radonesh

Iwan Ostanin
13.09.2011, 13:40
In der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts entstand unweit von Moskau das berühmte Dreifaltigkeitskloster. Es hat der Heilige Sergius von Radonesh (gebürtiger Bartholomäus) gegründet. Die Rolle, die dieser Mensch in der russischen Geschichte gespielt hat, ist schwer zu überschätzen.

In der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts entstand unweit von Moskau das berühmte Dreifaltigkeitskloster. Es hat der Heilige Sergius von Radonesh (gebürtiger Bartholomäus) gegründet. Die Rolle, die dieser Mensch in der russischen Geschichte gespielt hat, ist schwer zu überschätzen. Der Heilige Sergius von Radonesh hat nach sich keine einzige Zeile hinterlassen. Mehr noch, er meidete immer eine offene Belehrung. Deswegen kann man sagen, dass die Lehre des Heiligen Sergius von Radonesh selbst sein Leben ist. Kurz vor seinem Tod vermachte Sergius von Radonesh seinen Mönchen "Seelen- und Leibeskeuschheit und unheuchlerische Liebe zu haben", "sich mit Demut zu verzieren", "Gesinnungsgleichheit miteinander zu verwahren", "die Ehre und den Ruhm dieses Lebens zu geringschätzen, aber statt dessen vom Herrngott die Schuldvergeltung und ewige Himmelswonnegüter zu erwarten". Dem Wesen nach wurden in diesem Testament in einer Kurzform alle zusammengesetzten Ideen des "Heiligenlebens" geäussert. Indem er das "Heiligenleben" prädigte, rief Sergius von Radonesh die Klostergemeinschaft vor allem zum völligen Verzicht auf weltliche Versuchungen – Reichtum, Macht, Haß und Gewalt auf. Natürlich folgte Sergius selbst streng seinen eigenen Geboten, was für ihn noch bei seinem Leben sowohl die allgemeine Volksliebe, als auch das hohe sittliche Ansehen nicht nur bei den einfachen Leuten, sondern auch bei der Aristokratie derjenigen Zeit gewonnen hat. Kraft des Letzten war Sergius nicht nur ein Kleriker, sondern auch ein Richter, der die Vermittlungsmission auf sich nahm. Sergius konnte mit "leisen und milden Worten" auf die härtesten und erbittersten Herzen wirken; sehr oft versöhnte er die sich einander befeindeten Fürsten, indem er sie überredete, sich dem Moskauer Großfürsten zu unterordnen (zum Beispiel, den Rostower Fürsten — im Jahre 1356 , den Nischegoroder Fürsten — 1365 , den Rjasaner Fürsten Oleg u.a.). Dank dieser Tätigkeit von Sergius haben fast alle russischen Fürsten zur Zeit der Kulikowo-Schlacht die Vorherrschaft von Dmitrij Doskoi anerkannt. Und die russischen Fürsten sind mit einer Einheitskraft gegen das tatarisch-mongolische Heer eingerückt. Laut dem Heiligenleben hat Sergius von Radonesh zahlreiche Heilungswunder vollbracht. Die Leute kamen zu ihm aus verschiedenen Städten für die Heilung, und manchmal sogar dafür, um einfach ihn zu sehen. Wie das Heiligenleben behauptet, hat er einmal einen Jungen wiederbelebt, der auf den Vaters Händen gestorben ist, als er das Kind zum Heiligen für die Heilung trug. Sergius von Radonesh wurde von der Russischen ortodoxen Kirche heiliggesprochen und ist ein sehr stark verehrter Heiliger.

Patriarch Kyrill ersucht griechischen Staatschef um Freilassung von inhaftiertem Abt




MOSKAU, 29. Dezember (RIA Novosti).

Patriarch Kyrill von Moskau und ganz Russland hat den griechischen Präsidenten Karolos Papoulias gebeten, den Vorsteher des Watoped-Klosters auf dem Berg Athos, Archimandrit Jefrem, dem Gesetzesverstöße bei Immobilien angelastet werden, freizulassen.

Ein entsprechendes Schreiben des Patriarchen wurde am Donnerstag auf der Webseite des Moskauer Patriarchates im vollen Wortlaut veröffentlicht.

Der Archimandrit wurde am Mittwoch in das streng bewachte Gefängnis Koridallos gebracht, wo er vor Gericht gestellt werden soll. Der Geistliche hat sich bis jetzt nicht schuldig bekannt.

Der Patriarch verweist in seinem Schreiben darauf, dass Millionen Gläubige in Russland, Weißrussland, in der Ukraine, Moldawien und anderen Ländern, deren Völker von der Russisch-Orthodoxen Kirche geistlich betreut werden, über die Polizeimaßnahmen besorgt sind, die gegen den in der orthodoxen Welt gut bekannten Igumen angewendet werden - in der Zeit, wo das orthodoxe Griechenland Christi Geburt feiert.

„Ich bezweifle nicht die Befugnisse der griechischen Rechtsprechungsorgane und hoffe auf einen gerechten und unvoreingenommenen Beschluss im Verfahren zum Vermögen des Watoped-Klosters. Zugleich bin ich darüber befremdet, dass der Mönch, der für die Gesellschaft nicht gefährlich ist und wiederholt seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Ermittlerteam bekundet hat, vor der gerichtlichen Ermittlung zu dem Fall ins Gefängnis gebracht wurde“, so der Patriarch.

Er sei vor allem über den „schlechten Gesundheitszustand von Archimandrit Jefrem besorgt, der bei seiner Festnahme nicht berücksichtigt wurde“, schreibt das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche.

Archimandrit Jefrem stand an der Spitze einer Kloster-Delegation, die in diesem Herbst erstmals eines der wertvollsten Heiligtümer - den Gürtel der Gottesmutter - von Griechenland nach Russland zur Anbetung gebracht hatte.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Unterstützen Sie Abt Efraim!

Liebe Freunde, Brüder und Schwestern in Christo!

Wir, orthodoxe Menschen, Griechen und Nicht-Griechen, people, sind erstaunt und entsetzt über die ungerechtfertigte Entscheidung des Athener Berufungsgericht Abt Efraim in Untersuchungshaft zu nehmen.

 
Wir alle sind deshalb aufgerufen, entschieden unsere Verurteilung dieser provokativen Entscheidung und unsere Unterstützung für Abt Efraim auszudrücken, indem wir das folgende Formular ausdrucken und unterzeichnen.
 
Bitte klicken Sie dazu hier!

Ihnen allen eine gesegnete Weihnachtszeit!

Sonntag, 18. Dezember 2011

Vereinsgründung: Orthodox.Info.de

Der Verein

Geschichte

Der Verein Christlich-Orthodoxes Informationszentrum e.V. wurde im Juli 2011 in Dortmund gegründet. Seine Vorgeschichte beginnt bereits im Februar 2009, als durch eine private Initiative die Enzyklopädie Orthpedia.de ins Leben gerufen wird. Bereits nach einem Jahr umfasste Orthpedia.de etwa 1000 Einträge und gewann an Popularität. Mit der Zeit wurden an Orthpedia.de weitere Projekte angeknüpft. Im Januar 2010 übernimmt die Webseite die beiden ältesten und am meisten verbreiteten Orthodoxen Foren, die nun zusammen unter dem Namen Orthodoxes Forum bekannt sind. Ebenfalls im Jahr 2010 entsteht der Orthodoxe Medienkanal, der Vorträge und Gespräche über den Orthodoxen Glauben, seine Geschichte und Gegenwart in Form von Video- und Audioaufnahmen anbietet. Als letztes bedeutenes Projekt ist die Orthodoxe Bibliothek zu nennen, in der online orthodoxe Bücher, Zeitschriften und Artikel abrufbar sind. Dieses letzte Projekt ist von besonderer Wichtigkeit, weil es uns erlaubt, das deutschsprachige orthodoxe Erbe der letzten 100 Jahre kennenzulernen und zu nutzen. Alle Informationen auf den genannten Webseiten sind für jeden zugänglich, gebührenfrei und ohne Registrierung.

Mit der Zeit entstand die Notwendigkeit, diesen Projekten eine offizielle Struktur zu verleihen. Zum einen haben die Webseiten eine große Verbreitung erreicht, was mit einer größeren Verantwortung zusammenhängt, zum anderen sind durch die Instandhaltung und Umsetzung der einzelnen Webseiten Kosten entstanden, die nicht mehr von einer einzelnen Person getragen werden konnten. Um das Fortbestehen und die weitere Entwicklung sowohl dieser Projekte, als auch anderer Bemühungen, dem Orthodoxen Glauben Bekanntheit zu verleihen, wurde am 26. Juli 2011 in Dortmund dieser Verein gegründet.

Ziele

In der Satzung sind die Ziele des Vereins wie folgt benannt:

Der Satzungszweck wir verwirklicht insbesondere durch:

die Entwicklung der Webseite www.orthpedia.de (eine orthodoxe Enzyklopädie mit dem Ziel, über die Orthodoxe Kirche zu informieren);
Trägerschaft des Orthodoxen Forums www.orthodoxes-forum.de (das eine Möglichkeit bietet, Fragen über die Orthodoxe Kirche zu stellen);
Herstellung und nicht kommerzielle Verbreitung von Videoaufnahmen, die über den Glauben, die Tradition und die Geschichte der Orthodoxen Kirche informieren (Beispiele solcher Aufnahmen sind unter www.orthpedia.de/index.php/Orthpedia_Multimedia_Channel einzusehen);
Digitalisierung und Bereitstellung auf der Webseite www.orthodoxe-bibliothek.de von Zeitschriften und Büchern, die zum Thema den Glauben, die Tradition und die Geschichte der Orthodoxen Kirche haben
Durchführung von Tagungen und Informationsveranstaltungen, die über die Orthodoxe Kirche informieren, sowie Gläubigen die Möglichkeit bieten, sich näher mit ihrem Glauben auseinanderzusetzen und diesen kennenzulernen.
Förderung wissenschaftlicher Arbeiten und Veranstaltungen, die der Entwicklung der Orthodoxen Theologie dienen.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

Neuerscheinung: Erzpriester Georgios Metallinos: Über die "Unfehlbarkeit" des Papstes

Die Geschichte eines "Dogmas".



Inhalt
Das Buch stellt eine der größten Gaben für das gegenwärtige Christentum dar, wie auch einen höchst positiven Dienst an der westlichen Christenheit, welche sich seit vielen Jahrhunderten in einer Verfinsterung der offenbarten authentischen Praxis der Kirche befindet und im gnadenlosen Chaos eines bedrückenden anthropozentrischen Daseins erstickt, das seinen Ausdruck im Papismus und im Prote-stantismus findet. Vater Georgios vollbringt eine unerschrockene Analyse der Ereignisse des päpstlichen Gebildes der letzten 150 Jahre, die zum „Unfehlbarkeitsdogma“ des Papsttums führten. Dieses „Dogma“ ist nur der Höhepunkt eines langen Prozesses der Verfälschung des Christentums innerhalb der papistischen Christenheit. Der Papst überschreitet die Grenzen des Primats in der Kirche, stellt sich über die Kirche bewegt sich letztlich aus der Kirche heraus. Darin befindet sich auch die Tragik der fanatischen Anhänger der Unfehlbarkeit, welche mit diesem Dogma unwiederbringlich der westlichen Christenheit und der heiligen Angelegenheit der Einheit großen Schaden zufügten. Mit der Infallibilität entfremdete sich die römisch-katholische Kirche unwiderruflich und verwandelte sich in eine „Ideologie“, und „Weltanschauung“, in ein „System” weltlicher Verstaatlichung, in ebendieses, das unter dem Begriff „Papismus“ verstanden wird.
Der 2. Teil des Buches beinhaltet den theologisch brisanten Briefwechsel zwischen Papst Pius IX und Patriarch Anthimos VI.



Neuerscheinung: Heiliger Bischof Ignatij — Der Erleuchter

Glaubensweisheit und Spiritualität der russischen Starzen :::  Band 2

Veröffentlicht mit dem Segen
S. E. Feofan
Erzbischof von Berlin und Deutschland


Inhalt

"Der Erleuchter", der hl. Bischof Ignatijgilt als Vater des gegenwärtigen monastischen Aufblühens in Russland und als spiritueller Wegweiser für orthodoxe Christen in der Welt. Zu Beginn seiner spirituellen Laufbahn stand er in engem Kontakt mit Starez Leonid. Seine Werke zeigen profunde Kenntnis der Heiligen Schrift und der Überlieferung der Heiligen Väter, die er schöpferisch umgearbeitet und im Bezug auf die geistlichen Anforderungen der modernen Zeit reflektiert hat. Seiner Biographie schließen sich eine Auswahl seiner geistlichen Aufzeichnungen an und runden das Bild dieses großen russischen Heiligen ab.

Neuerscheinung: Hl. Johannes v. Sinai: Leiter göttlichen Aufstiegs und geistiger Vervollkommnung


Inhalt

Die Klimax, die Leiter des göttlichen Aufstiegs, ist ein Lehrbuch für all jene, die den Weg vom Irdischen ins Himmliche beschreiten wollen. Der Hl. Johannes, Abt vom Sinai-Kloster, verfasste dieses bedeutende geistlich-asketische Werk zu Beginn des 7. Jahrhunderts. Die Leiter besteht aus 30 Sprossen (Kapiteln), die auch dem „in der Welt“ lebenden Leser, geistliche Nahrung dienen-, Richtung weisen- und als „tägliches Brot“ dienen können. Doch diese Nahrung ist rauh und stellt eine Herausforderung für den Leser dar. Denn es handelt sich bei den geistlichen Anweisungen nicht um schöne Gedanken und bunte philosophische Sträuße, sondern vielmehr um die harte und reale Wirklichkeit des geistlichen Kampfes, dessen Ziel es ist, den gottgefälligen schmalen Pfad zur Vollendung zu beschreiten. Diese aktuelle Neuübersetzung der Klimax (Leiter), eines Klassikers der asketischen Literatur der orthodoxen Kirche, ist „glücklicherweise anzumerken, dass sie in vergleichbarer Situation wie das Original vom Heiligen Berg Sinai entstanden ist, nämlich auf dem Heiligen Berg Athos, in einer verborgenen Einsiedelei“ (Priester Martinos Petzold). Der Übersetzer, Mönch Georgios, praktiziert seit vielen Jahren die in diesem Werk beschriebenen geistlichen Übungen täglich selber. Die asketische Praxis des Mönchs, in Verbindung mit seinen sprachlichen Fähigkeiten, haben diese Übersetzung zu einem herausragenden Werk gemacht. Dem Werk vorangestellt ist eine profunde Einleitung von Priester Martinos Petzold. Übersetzer: Mönch Georgios.


Hrsg. und Übersetzer: Mönch Georgios
Vorwort: Priester Martinos Petzold
Erschienen 2011 auf dem Heiligen Berg Athos
Vertrieb: Edition Hagia Sophia
Umfang: 320 Seiten
Austattung: Paperback mit zahlreichen Abb.
Preis: 18,50 Euro

Neuerscheinung: Durch die Hölle der kommunistischen Umerziehung

— Neumärtyrer und Bekenner Rumäniens.


Veröffentlicht mit dem Segen
S. E. Dr. Serafim Joantă
Erzbischof und Metropolit für Deutschland,
Zentral- und Nordeuropa

Inhalt

„Ich habe die schreckliche Erfahrung des Lebens jenseits der Grenzen des Erträglichen gemacht. Jahrelang wurde ich mit dem Tode bedroht. Ohne Unterlass wurde meine Seele von mir gefordert. Viele Jahre – ungefähr fünfzehn an der Zahl – wurde von mir verlangt, mich „umzuerziehen“. Ich weigerte mich, da ich nicht den Tod fürchtete, sondern das Versagen. Nur Gott allein bewahrte mich vor dem Fall, denn es gab keinen Menschen, der all den Qualen widerstanden hätte. Ich kämpfte mit meinen Gedanken, mit meinem Körper, mit der Welt. Am Ende dieser bitteren Erfahrung bleibt nur Christus lebendig, vollständig und ewig in mir. Meine Freude ist vollkommen: Christus. Ich habe mich Ihm zum Geschenk gemacht und Er machte mich zum Menschen. Ich kann Ihn nicht definieren, aber Er ist alles in allem. Ehre sei Christus, Gott und Mensch!“
(Archimandrit Sofronie Sacharow)
In diesem Band wird erstmals in umfangreicher Form von den lange Zeit totgeschwiegenen rumänischen Märtyrern und Bekennern berichtet, die durch die Hölle der blutigsten Christenverfolgung aller Zeiten, die des atheistischen Kommunismus, gingen und die trotz aller physischen und psychischen Folter Gott treu blieben und ihr Märtyrium durchlitten und zu den Heiligen der Gefängnisse wurden: Valeriu Gafencu, Ioan Ianolide, Constantin Oprişan, Daniel Tudor, Vater Marcu und Vater Ilie Lacatuşu stehen in diesem Buch stellvertrend für die unzähligen, für Christus gefolterten Söhne Rumäniens.


Hrsg. und Übersetzer: Robert-Nicolae Geisler
Umfang: 228 Seiten
Austattung: Paperback mit zahlreichen Abb.
Preis: 18,50 Euro
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Donnerstag, 24. November 2011

Moskau: Kleiner "panorthodoxer Gipfel" zum Kyrill-Geburtstag

Ein Treffen der Oberhäupter bzw. Repräsentanten von sieben orthodoxen Kirchen hat aus Anlass des am Sonntag begangenen 65. Geburtstags von Patriarch Kyrill I. in Moskau stattgefunden. Das berichtet die Wiener ökumenische Stiftung "Pro Oriente". Die Patriarchen und Metropoliten hätten ihre Solidarität mit den Christen im Nahen Osten betont, "die von Unterdrückung und Verfolgung betroffen sind". Diese Solidarität gelte auch den orthodoxen Serben im Kosovo, heiße es im Abschluss-Kommunique des Treffens.

Die Solidarität mit den verfolgten Christen sei umso selbstverständlicher, als fast alle der sieben bei dem Treffen in Moskau vertretenen orthodoxen Kirchen die Unterdrückung durch den Staatsatheismus in der kommunistischen Zeit erlebt hätten. Jetzt müssten sich die Kirchen neuen Herausforderungen stellen, etwa den säkularistischen Tendenzen, der Propaganda für eine permissive Gesellschaft und den Konsumismus und der Erosion der moralischen Standards, hieß es im Kommunique weiter. Es sei notwendig, dass sich die Kirche "in Zusammenarbeit mit den gesunden gesellschaftlichen Kräften" auch in der Öffentlichkeit engagiere. Dabei vergesse die Kirche die Erfahrung der Unterdrückung nicht und begrüße die wiedergewonnene Freiheit.

Die Patriarchen und Metropoliten hätten weiter das Wiederaufleben des "konziliaren Lebens" in der Orthodoxie in den letzten Jahren begrüßt. Es sei zu hoffen, dass es bald zur Einberufung des Großen Panorthodoxen Konzils komme. Verfahren und Inhalt des Konzils müssten sorgfältig vorbereitet werden. Sowohl bei der Vorbereitung als auch bei der Durchführung des Konzils müsse das Konsens-Prinzip bei der Entscheidungsfindung herrschen, um die Positionen aller orthodoxen Ortskirchen zu berücksichtigen. Ziel des Konzils müsse es sein, eine "kompetente Antwort aus dem Glauben" auf die modernen Herausforderungen zu geben. Die Konzilsentscheidungen müssten sich an der Tradition im Bereich von Lehre und Kirchenrecht orientieren; von "Neuerungen", die die Einheit der Kirche gefährden könnten, sei abzusehen.

Unter dem Vorsitz von Patriarch Kyrill I. waren bei dem Treffen der georgische Patriarch Elias II., Metropolit Sawa Hrycuniak (das Oberhaupt der polnischen orthodoxen Kirche), Metropolit Krystof Pulec (das Oberhaupt der orthodoxen Kirche in den tschechischen Ländern und der Slowakei) sowie die Metropoliten Nifon Saikali (Kirche von Antiochien), Nifon Mihaita (rumänische orthodoxe Kirche) und Dometian Topuzliew (bulgarische orthodoxe Kirche) versammelt.

Das Treffen fand erstmals in der neuen Patriarchenresidenz im Erdgeschoss der "Granowitaja Palata" im Kreml statt. Die Räumlichkeiten waren von Präsident Dmitrij Medwedjew vor kurzem dem Patriarchen zur Verfügung gestellt worden.

Wie der Pressesprecher des Moskauer Patriarchats, Erzpriester Wladimir Wigiljanskij, der Agentur "Interfax" sagte, wird der Patriarch die neue Residenz vor allem nutzen, wenn in den Kreml-Kathedralen Festgottesdienste stattfinden. Aber auch die Begegnungen mit der russischen Staatsspitze werden in Zukunft in der Patriarchenresidenz in der "Granowitaja Palata" stattfinden.

Quelle: Kath.web

Samstag, 15. Oktober 2011

Forum für Christliche Spiritualität in Kultur und Bioethik

13. Gespräch

“Was hat denn Athen mit Jerusalem zu tun? die Schule (Philosophie) mit der Kirche?” (Tertullian, De praescr.haeret. VII)
Gesprächspartner:  Prof. Dr. phil., Prof. Dr. med. emer. H.T. Engelhardt, Jr., Houston, Tx.
Priester Johannes Nothhaas, Mainz
Sonntag, den 6. November. 2011, Haus Hayes, Freigericht
Beginn: 15.30 Uhr Ende: 22.00 Uhr
Was ist FOCS?…

Dienstag, 11. Oktober 2011

Beschluss der Pastoralkonferenz der Russisch-Orthodoxen Kirche in Deutschland – der Diözese Berlin des Moskauer Patriarchats und der Diözese Deutschland der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland

7. Oktober 2011
Am 03./04. Oktober 2011 fand unter dem Vorsitz des Erzbischofs von Berlin und Deutschland Feofan sowie des Erzbischof von Berlin, Deutschland und England Mark in der Schutzkirche zu Berlin eine Konferenz der Diözese Berlin des Moskauer Patriarchats und der Diözese Deutschland der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland statt. Diesbezüglich veröffentlichen wir den Beschluss der Pastoralkonferenz.
Erzbischof Mark



  1. Die Pastoralkonferenz hat sich nach entsprechenden Beratungen dazu entschlossen, sich für den Erhalt der kirchenslawischen Sprache einzusetzen. In Russland wird im Rahmen des Schulunterrichts die altrussische und kirchenslawische Sprache kennengelernt; eine Erweiterung des Stoffumfangs ist wünschenswert, so dass die Wurzeln unserer Sprache eingehender studiert werden. Die Konferenz schlägt daher vor, das Thema „kirchenslawische Sprache“ in einem entsprechenden Modul des Fachs „Geistlich-moralische Kultur“ zu integrieren, damit die russischen Schüler eine zusätzliche Möglichkeit hätten, die ihre nationalen und kulturellen 
    Erzbischof Feofan
    Grundlagen zu erlernen. In Deutschland ist der Frage nach der Aneignung der kirchlichen Sprache bei der Seelsorge besondere Aufmerksamkeit zu widmen, nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen: die Aufnahme in die Kirche ist mit der Macht des Wortes verbunden. Eine gemäßigte Erneuerung der erhabenen kirchenslawischen Sprache wurde für wünschenswert befunden, nicht nur, was den Wortschatz angeht, sondern auch in der Änderung der oftmals schwierigen (aus dem Griechischen übernommenen) Syntax und grammatischer Formen.
  2. Bei der Besprechung von Fragen, die mit dem Sakrament der Ehe bzw. heterodoxer und staatlicher (standesamtlicher – d.Ü.) Arten der Eheschließung zusammenhängen, trat die uneinheitliche Bewertung dieser Arten der Eheschließung zutage. Dies war Anlass zu Besorgnis bei denjenigen Teilnehmern der Konferenz, die eine größere Klarheit in Theorie und Praxis der Herangehensweise nicht nur an die Problematik der Ehe, sondern auch an die Frage der Anerkennung von Sakramenten, welche außerhalb der Orthodoxen Kirche gewirkt und als gültig anerkannt werden. Die Beratung ergab die Notwendigkeit einer detaillierten Erörterung der aktuellen Lage unter kirchenrechtlichem und sakramentalem Aspekt. Dies betrifft nicht nur die kirchliche Eheschließung, sondern auch das Anerkennen einer Gnadenfülle in außerhalb der Orthodoxen Kirche gewirkten Sakramenten.
  3. Die Pastoralkonferenz der beiden deutschen Diözesen bestimmt die Unzulässigkeit der Einäscherung (diese Frage wurde bereits im Protokoll der zweiten Konferenz der beiden deutschen Diözesen im Jahr 1994 analog entschieden). Die einzige traditionelle Form eines orthodoxen Begräbnisses ist die Überantwortung des Leibs der Erde. Ausnahmefälle müssen zur Klärung auf Diözesanebene vorgestellt werden.
  4. Die Pastoralkonferenz hat eindeutig bestimmt, dass bei einer Taufe ausschließlich Orthodoxe Taufpaten sein können.
Quelle: Bogoslov.Ru/De

Pastoralkonferenz

Freitag, 5. August 2011

Neuerscheinung: Heiliger Seraphim von Sarow


Ein erster Schritt ist getan. In 7 Tagen kommt der erste Band der neuen Buchreihe aus dem Druck.

Heiliger Seraphim von Sarow
Dieser erste Band der Reihe „Glaubensweisheit und Spiritualität der russischen Starzen“ beschreibt zunächst den Lebensweg des großen russischen Heiligen Seraphim von Sarow. Der heilige Seraphim von Sarow (1759-1833), mit weltlichem Namen Prochor, stand seit seinen Kindertagen unter dem Schutz der göttlichen Vorsehung. Bereits im Alter von sieben Jahren stürzte er von einem hohen Kirchturm herab und blieb auf wundersame Weise unverletzt. Drei Jahre später erschien ihm während einer schweren Krankheit die Gottesmutter und versprach ihm Heilung, die er dann auch wider Erwarten seiner Eltern erfuhr. Mit 19 Jahren trat er in das Einödkloster in Sarow ein und empfing im Jahre 1793 die Mönchsweihe. Später zog er in die Wildnis und führte dort ein Leben des Schweigens und des unablässigen Gebets. Immer mehr Menschen zog es in seine Einsiedelei, um sich von ihm segnen zu lassen und um geistlichen Rat zu erbitten. Er verbrachte viele Jahre mit Heilungen, Seelsorge, Beistand und Tröstung der Suchenden jeglicher Herkunft. 1833 starb der Starez. Doch die Wunder des Heiligen reissen seither nicht ab. Nach zahlreichen Untersuchungen wurde er im Jahre 1903 kanonisiert.
Der zweite Teil des Buches besteht aus geistlichen Unterredungen des heiligen Seraphim mit dem Bezirksrichter Nikolai Alexandrowitsch Motowilow: „Das große Geheimnis von Diwejewo“, „Vom Los wahrhaftiger Christen“ und die aus den Tagebüchern hervorgehenden Prophezeiungen des Heiligen Seraphim über die Wiedererrichtung Russlands nach den Jahren des kommunistischen Terrors.
Es folgt eine Abhandlung über die Kannonisation des heiligen Seraphim und die russische Zarenfamilie. Auch wenn ihr irdisches Leben zeitlich gesehen durch drei Jahrzehnte voneinander getrennt war, war es zugleich durch die geheimnisvolle Vorsehung Gottes mit dem Schicksal des orthodoxen Russlands, aufs Engste verbunden. Der gottesfürchtige Zar Nikolaj II. war es schließlich, der die russische Bischofssynode ermutigte, Starez Seraphim heiligzusprechen.
In weiteren Dokumenten wird über die Odyssee der Reliquien des Heiligen berichtet, die schließlich 60 Jahre lang verborgen blieben, bis es Gott gefiel, sie wieder zu offenbaren.
Dokumente von Geistlichen über die Verfolgung und Zerstörung des Klosters, sowie über die Wiederauffindung der Reliquien runden die dramatischen Berichte über die Geschehnisse nach dem Heimgang des Heiligen ab.
Im Anhang des Buches folgen Gebete an den Heiligen Seraphim sowie das Festtroparion mit Hinweisen auf seine Gedenktage und eine Zusammenfassung seiner Prophezeiungen aus dem Archiv der Familie Florenskij.

VERÖFFENTLICHT MIT DEM SEGEN S. E. MARK, ERZBISCHOF VON BERLIN UND DEUTSCHLAND
  • Umfang: 174 Seiten
  • Ausstattung: Broschur, s.w. Abbildungen
  • Übersetzer: Eugen Häcki und Hierodiakon Prokopij
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Bcher

Donnerstag, 4. August 2011

Russisch-orthodoxe Kirche fordert Stalin-Ächtung

Der Stalin-Palast: kommunistischer Turmbau zu Babel

(Europe Online / dpa, Moskau, 25.07.2011) Die im Kommunismus unterdrückte russisch-orthodoxe Kirche hat 20 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion erstmals öffentlich eine Verurteilung von Diktator Josef Stalin gefordert. Stalin, aber auch Revolutionsführer Lenin müssten als Verbrecher verurteilt werden, sagte Synodenmitglied Wsewolod Tschaplin am Montag nach Angaben der Agentur Interfax. «Russland wird keine würdige Zukunft haben, wenn die Verbrecher nicht benannt werden, die den roten Terror und die stalinistischen Repressionen organisiert haben», sagte Tschaplin bei einer Gedenkfeier in Moskau.
Die russisch-orthodoxe Kirche gilt als einflussreiche politische Größe in Russland. Sie stand allerdings etwa bei Menschenrechtlern bisher in der Kritik, die kommunistischen Verbrechen totzuschweigen - auch für den inneren Frieden der Gesellschaft.
Tschaplin sagte nun unerwartet deutlich, dass alles getan werden müsse, damit die Opfer und Verbrechen nicht vergessen würden. «Heute wissen wir, dass diese Menschen ganze Flüsse voller Blut Unschuldiger an ihren Händen haben», sagte der Geistliche. Die russischen Kommunisten hatten dagegen zuletzt eine Heiligsprechung Stalins verlangt. Lenins einbalsamierter Leichnam im Mausoleum am Roten Platz ist bis heute eine Touristenattraktion.

Sonntag, 17. Juli 2011

Jahrestag der Ermordung der Zarenfamilie

Heute vor 90 Jahren wurde der letzte russische Zar Nikolaj II zusammen mit seiner Familie von den Bolschewisten im Keller des Jepatjev-Hauses in Jekaterinburg ermordet.

Im Jahr 2000 hat die russisch-orthodoxe Kirche die Zarenfamilie als strastoterpcy – Leidenserdulder – und Märtyrer heilig gesprochen. Oberpriester Aleksander Schargunov schrieb im Februar 2000 – noch vor der Kanonisierung – einen Artikel „Über die Bedeutung der Kanonisierung der Märtyrer der Zarenfamilie“. Hier ein paar Auszüge:
[…]
Wenn sie den Zar nicht gestürzt, nicht ermordet hätten, dann hätten sie auch die Priester und das ganze gläubige Volk nicht umbringen können. Er wurde zum Erstmärtyrer in der Kirche der Neumärtyrer, auch wenn das chronologisch nicht ganz stimmt.
[…]
Symbolträchtig ist, dass sie nicht nur den Zar und seine Familie ermordet haben, sondern auch alle seine treuen Diener. Die Märtyrer der Zarenfamilie und ihre Diener sind ein Symbol für Russland. Das war wie die Vernichtung ganz Russlands, aller, die dem Zar ergeben waren. Und danach haben sie sich bemüht, die umzubringen, die sie [die Zarenfamilie] kannten, damit es keine Erinnerung mehr [an sie] gäbe.
[…]
Warum kann die Kanonisierung des Zaren dem gläubigen Volk geistliche Kraft geben, warum kann sie zum Wunder der Wunder werden? Deshalb, weil das bedeuten würde, dass die ganze Lüge des 20. Jahrhunderts umstürzt und abfällt wie Fäulnis, und sich stattdessen die Wahrheit offenbart. Die Kanonisierung des Zaren wird ein Sieg über die dunklen antichristlichen Kräfte, die Russland 1917 besiegt haben.
[…]
Vielleicht können wir nach diesen Worten ein bisschen besser verstehen, warum Zar Nikolai II in Russland und der orthodoxen Kirche so eine große Bedeutung beigemessen wird. Er war nicht nur der letzte Monarch, er gilt auch als Herrscher, der zu Lebzeiten sehr fromm und demütig war und sich letztlich für sein Land geopfert hat. Seine letzten Worte sollen die gewesen sein, die auch Christus am Kreuz gesprochen hat: „Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun…“ 


Quelle: http://russischorthodox.wordpress.com

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Mittwoch, 13. Juli 2011

Die polnische Orthodoxie und die Herausforderungen der Gegenwart


Erzbischof Jakub von Białystok und Danzig hat an der 6. Internationalen Theologischen Tagung teilgenommen und  den Portalen „Bogoslov.ru“ und „Tatianas Tag“ in einem Interview über die Herausforderungen der Gegenwart erzählt.

Erzbischof Jakub
Eminenz, Sie haben in Ihrem Vortrag erwähnt, dass die Hauptkrise der modernen Gesellschaft die des Glaubens ist. Dabei zeigen zahlreiche soziologische Umfragen, die in Polen durchgeführt wurden, dass eine große Mehrheit der polnischen Bevölkerung sich zu einer Religion bekennen, meist zur Katholischen Kirche. Ist denn diese Krise des Glaubens, von der Sie in ihrem Betrag gesprochen haben, in Polen spürbar?
 Ja, sie ist spürbar. Erstaunlicherweise gab es in kommunistischer Zeit in Polen seitens der Gesellschaft mehr Respekt gegenüber der Kirche – sowohl der Orthodoxen als auch der Katholischen – als jetzt. Zwar bezeichnen sich jetzt viele Menschen als gläubig, aber sind nur quasi gläubig, denn wenn wir ihr Verständnis des Glaubens anschauen – was sie erwarten und welche Ziele sie in ihrem Glauben verfolgen – dann zeigt sich, dass es um diesen Glauben nicht besonders gut steht. Und schon jetzt ist ein Abfall vom Glauben zu bemerken. Ich würde sogar sagen: in Polen gibt es seit 21 Jahren Religionsunterricht in der Schule, davor nur in den Gemeinden. Und das ist gut so. Es hat aber auch negative Auswirkungen, weil die Religion als zusätzliches Schulfach wahrgenommen wird, was sie vielen Schülern verleidet.

Betrifft das sowohl die katholische als auch die orthodoxe Bevölkerung? 
Ja. Die katholische etwas mehr, aber das betrifft auch die orthodoxe Bevölkerung.

Sprechen wir von der orthodoxen Bevölkerung Polens. Sie ist sie für einen oberflächlichen Beobachter nicht so wahrnehmbar als der katholische Teil der Bevölkerung. Wer sind diese Menschen, die sich in Polen zur Orthodoxie bekennen?
In Polen leben etwa 600.000 Orthodoxe. Die Polnische Orthodoxe Kirche besteht aus ca. 300 Gemeinden, über ganz Polen verteilt.

Zum 68-jährigen Jubiläum des Todestages von Alexander Schmorell




„Vergeßt Gott nicht!“


In Verbindung mit dem Totengedenken für den am 13. Juli 1943 hingerichteten Alexander Schmorell überreichte uns dessen in München lebender Bruder Dokumente und Briefe, die von dem tiefen Glauben und der kirchlichen Verbundenheit Schmorells mit unserer Münchner Gemeinde zeugen. Der damalige Münchner Gemeindepriester und spätere Erzbischof von Berlin und Deutschland, S.E. Alexander, besuchte A. Schmorell im Gefängnis. 
Aus den Briefen erkennen wir, wie aufrichtig Alexander als Christ seinen Weg beschritt. Einem solchen Menschen mußte jegliche Loyalität gegenüber einem Gott und menschenverachtenden System fremd sein. Keiner Wunder also, daß er es strikt ablehnte, ein Gnadengesuch an die damaligen Machthaber zu stellen. 

Alexander Schmorell ist einer der Begründer der „Weißen Rose“, einer nicht nur in Deutschland bekannten Widerstandsgruppe gegen das nationalsozialistische Regime. Alexanders Vater, Dr. Hugo Schmorell, wuchs in Orenburg (Sibirien) auf, studierte Medizin in München und arbeitete zu Beginn des 1. Weltkrieges als Assistent am Institut für Innere Medizin in Moskau. Sein Professor war angesichts der wachsenden antideutschen Emotionen genötigt, ihn zu entlassen. In Orenburg heiratete Dr. Schmorell die Priestertochter Natalija Petrovna Vvedenskaja. Ein Jahr später, am 3./16. September 1917 wurde Alexander geboren und orthodox getauft. Bei einer Typhusepidemie starb ein Jahr darauf „Mama Talja“, die Mutter von „Schurik“ (russische Kosenamen, die heute noch in der Familie Schmorell verwendet werden). Der Vater schloß 1920 noch in Orenburg eine zweite Ehe mit der Tochter eines Brauereibestitzers, der aus Bayern stammte. 
Deshalb kam die Familie, die das im Bürgerkrieg lodernde Land verlassen hatte, nach München.
Der Vater hatte eine russische „Njanja“ (Amme) eingestellt, die Schurik und später den Bruder und die Schwester aus der zweiten Ehe (Erich und Natascha) aufzog. Feodosija Konstantinovna Lapschina war eine sehr einfache Frau aus dem dort Romanovka (Gouv. Saratov). Sie sang bei der Beerdigung der Mutter Schuriks. Um ihr die Ausreise zu ermöglichen, wurde sie als Witwe des verstorbenen Bruders von Hugo Schmorell eingetragen und verwandelte sich in Franziska Schmorell. Diese „Njanja“ teilte vierzig Jahre lang in der Fremde Freude und Leid der Familie. Das Grab der „Franziska“— Feodosija befindet sich wenige Schritte vom Grab Alexanders entfernt auf dem Friedhof „Perlacher Forst“, gleich neben dem Hinrichtungsort Alexanders, dem Münchner Gefängnis Stadelheim.
 
Die Liebe Alexanders zur Orthodoxie und zu Rußland, zum orthodoxen Rußland, ist gezeichnet von seiner Liebe zur Mutter und zu „Njanjuschka“ — einer kirchlichen Frau. Der Bruder und die Schwester Alexanders, Erich und Natascha, waren katholisch, aber Russisch blieb die Sprache der Familie. Das findet seinen Niederschlag im Verhör bei der Gestapo: 
„Diese Angaben können bei meinen Eltern und bei dem vorhandenen Hauspersonal jederzeit überprüft werden. In diesem Zusammenhang gebe ich zu, daß im Haushalt meiner Eltern fast nur russisch gesprochen wird“ (26.02.43, S. 5). 
Vom Priester der Münchner Gemeinde erhielt Alexander Schmorell Religionsstunden. 
„Ich selbst bin ein streng gläubiger Anhänger der russisch-orthodoxen Kirche“, sagt er später im Verhör (01.03.43, 5. 19 Rücks.). 
Nach der Einnahme Berlins durch die Sowjettruppen, wurden die Akten der „Weißen Rose“ nach Moskau verbracht. Während die übrigen Akten später nach Berlin zurückkehrten, wurde 
die Akte Schmorell in Moskau zurückgehalten. Sie wurde dort vor einigen Monaten in den Archiven entdeckt. Der in Deutschland aufgewachsene junge Emigrant Alexander, in dessen Adern russisches und deutsches Blut floß, sah sein Leben im Lichte des höheren geistigen Lebens. Zunächst fühlte er sich, wie übrigens auch die anderen Mitglieder der „Weißen Rose“, von der nationalen Wiedererweckung gerade kraft der dort verkündeten Ideale angezogen, rückte aber dann, wie die anderen, davon ab. Es ist für die damalige historische Situation charakteristisch, daß die Einstellung Alexander Schmorells zu den Vorgängen in Deutschland sich nur allmählich, Schritt für Schritt herausbildete. Doch war dieser Weg gerade und stetig. Alexander vermerkt in der ersten Vernehmungsniederschrift: „Im Sommer dieses Jahres hätte ich mein Studium als Arzt beendet“ (Abschnitt: „Persönliche Verhältnisse“). Aber dieses Jahr brachte nicht den erfolgreichen Universitätsabschluß, sondern eine höhere Erfüllung: die Vollendung der Bildung des inneren Menschen, besiegelt durch den Tod eines Gerechten. Als Alexander 1937 das Gymnasium beendet hatte, kam er sogleich zum Arbeitsdienst. Er wurde zunächst ein Jahr als Kanonier ausgebildet, kam dann für ein halbes Jahr zur Sanitätsschule und wurde als Unteroffizier entlassen, um in Hamburg und daraufhin in München Medizin zu studieren. Alexander sagt: 
„Als ich im Jahre 1937 zum deutschen Heer eingezogen wurde (ich rückte freiwillig ein), habe ich den Treueeid auf den Führer geleistet. Ich gestehe ganz offen, daß ich schon damals innere Hemmungen hatte, diese aber auf das ungewohnte Militärleben zurückführte und hoffte in der Folgezeit eine andere Gesinnung zu bekommen. In dieser Hoffnung habe ich mich bestimmt getäuscht, denn ich geriet schon nach der kürzesten Zeit in Gewissenskonflikte, wenn ich überlegte, daß ich einerseits den Rock des deutschen Soldaten trage und andererseits für Rußland sympathisierte. An den Kriegsfall mit Rußland habe ich damals nicht geglaubt“ (Akte Schmorell, 5.5 ums. u. 6). 
Alexander Schmorell in einer Vorlesung
Hier ist, lt. Hinweis des Bruders, eine Korrektur angebracht, weil Alexander die Akzente hier und bei der Beschreibung dessen, wie er erfolglos die Armee verlassen wollte, verschiebt. Nicht „Freiwilligkeit“ leitete ihn beim Eintritt in den Arbeitsdienst, sondern der Wunsch, das Unvermeidliche rascher hinter sich zu bringen, dann aber stieß er auf die Notwendigkeit, den Führereid zu leisten, was er rundweg ablehnte. 
Die dem jungen Mann freundlich gesinnten Vorgesetzten wandten sich an seinen Vater und erklärten ihm die Gefährlichkeit der Situation. Gemeinsam erreichten sie dann, daß Alexander den Eid „auf den Führer“ leistete. Der Vorfall selbst wurde dann mit einer „Nervenkrise“ wegerklärt. Vertiefte Beschäftigung mit der russischen Literatur bestärkte Alexander noch mehr in seiner Liebe zum russischen Volk. Nachdem er 1940 in einer Sanitätsabteilung an der Westfront in Frankreich gedient hatte, verbrachte er endlich im Sommer 1942 als Feldwebel einer Sanitätseinheit drei Monate in Rußland. Unmissverständlich erklärt er: hätte er den Befehl zum Kampfeinsatz erhalten, 
dann hätte er verweigert, aber „als Sanitätsfeldwebel ist mir eine solche Meldung erspart geblieben“ 
(Akte, 5. 6 ums.). Im gleichen Sommer beschlossen A. Schmorell und Hans Schall gegen den Nationalsozialismus aufzustehen (Es ergibt sich aus den Verhören, daß nur diese beiden die Initiatoren der „Weißen Rose“ waren, aber man sollte bedenken, daß Alexander nicht wußte, wo die anderen Teilnehmer waren, daß sie zu diesem Zeitpunkt bereits hingerichtet waren — unter ihnen sein nächster Freund Christoph Probst, von dem er hier die Anklage abzuwenden sucht). Insgesamt wurden vier „Flugblätter der Weißen Rose“ herausgegeben und dann, nachdem die Studenten Prof. Huber herangezogen hatten, noch ein Aufruf „An alle Deutschen“. Anfangs waren dies nur hunderte, bald aber tausende von Flugblättern, die auf dem Territorium des Reiches zur Verbreitung kamen. Um sie zu verschicken, fuhr A. Schmorell mit dem Zug nach Österreich, zur Herstellung erwarb er ein Vervielfältigungsgerät. Die Freunde malten auch Aufrufe wie „Nieder mit Hitler!“ und „Freiheit!“ an Wände und Geschäfte in München. Die Gestapo sucht Verbindungen zu ausländischen Mächten festzustellen. 
„Ich bekenne mich zum Hochverrat, — sagt Alexander, — lehne es aber ab, mich auch landesverräterisch betätigt zu haben“ (26.02.43, S. 5 ums.= Akte S. 17 ums.). Die Flugblätter der „Weißen Rose“ setzen christliche Werte und Kultur der nazistischen götzendienerisch-heidnischen Barbarei entgegen. „Nichts ist eines Kulturvolkes unwürdiger, als sich ohne Widerstand von einer verantwortungslosen und dunklen Trieben ergebenen Herrscherclique ,regieren‘ zu lassen…“ — so beginnt das erste der Flugblätter der „Weißen Rose“, die ausdrücklich an die höchste Gabe Gottes, den freien Willen appellieren. Daher der Aufruf:„verhindert das Weiterlaufen dieser atheistischen Kriegsmaschine“ (Nr. 1). Der Widerstand ist „heiligste Pflicht eines jeden Deutschen“, nicht nur aus Mitleid zu den Opfern, sondern aus Mitschuld: „Denn er gibt durch sein apathisches Verhalten diesen dunklen Menschen erst die Möglichkeit so zu handeln, er leidet diese 'Regierung', die eine so unendliche Schuld auf sich geladen hat, ja er ist doch selbst schuld daran, daß sie überhaupt entstehen konnte! Ein jeder will sich von einer solchen Mitschuld freisprechen, ein jeder tut es und schläft dann wieder mit ruhigstem, bestem Gewissen. Aber er kann sich nicht freisprechen, ein jeder ist schuldig, schuldig, schuldig! Doch ist es noch nicht zu spät…“ (Nr. 2). 
„Verbergt nicht eure Feigheit unter dem Mantel der Klugheit! Denn mit jedem Tag, da ihr zögert, da ihr dieser Ausgeburt der Hölle nicht widersteht, wächst eure Schuld gleich einer parabolischen Kurve höher und immer höher“ (Nr. 3).“Jedes Wort, das aus Hitlers Munde kommt, ist Lüge: Wenn er Frieden sagt, meint er den Krieg, und wenn er in frevelhaftester Weise des Allmächtigen nennt, meint er die Macht des Bösen, den gefallenen Engel, den Satan. Sein Mund ist der stinkende Rachen der Hölle und seine Macht ist im Grunde verworfen. Wohl muß man mit rationalen Mitteln den Kampf wider den nationalsozialistischen Terrorstaat führen; wer aber heute noch an der realen Existenz der dämonischen Mächte zweifelt, hat den metaphysischen Hintergrund dieses Krieges bei weitem nicht begriffen. Hinter dem Konkreten, hinter dem sinnlich Wahrnehmbaren, hinter allen sachlichen logischen Überlegungen steht qas Irrationale, d.i. der Kampf wider den Dämon, wider den Boten des Antichrists. Überall und zu allen Zeiten haben die Dämonen im Dunkeln gelauert auf die Stunde, da der Mensch schwach wird, da er seine ihm von Gott auf Freiheit gegründete Stellung im ordo eigenmächtig verläßt, da er dem Druck des Bösen nachgibt, sich von den Mächten höherer Ordnung loslöst und so, nachdem er den ersten Schritt freiwillig getan, zum zweiten und dritten und immer mehr getrieben wird mit rasend steigender Geschwindigkeit — überall und zu allen Zeiten der höchsten Not sind Menschen aufgestanden, Propheten, Heilige, die ihre Freiheit gewahrt hatten, die auf den Einzigen Gott hinwiesen und mit seiner Hilfe das Volk zur Umkehr mahnten. Wohl ist der Mensch frei, aber er ist wehrlos wider das Böse ohne den wahren Gott, er ist wie ein Schiff ohne Ruder, dem Sturme preisgegeben, wie ein Säugling ohne Mutter, wie eine Wolke, die sich auflöst.
 Gibt es, so frage ich Dich, der Du ein Christ bist, gibt es in diesem Ringen um die Erhaltung Deiner höchsten Güter ein Zögern, ein Spiel mit Intrigen, ein Hinausschieben der Entscheidung in der Hoffnung, daß ein anderer die Waffen erhebt, um Dich zu verteidigen?… Obgleich wir wissen, daß die nationalsozialistische Macht militärisch gebrochen werden muß, suchen wir eine Erneuerung des schwerverwundeten deutschen Geistes von innen her zu erreichen…“ (Nr. 4). 
München, 1942: Sophie Scholl verabschiedet
Hubert Furtwängler, Hans und Alexander Scholl,
Naumann  und Alexander Schmorell
bei ihrer Abfahrt an die Front 
Die Erkenntnis der eigenen Schuld gehört zur Wiedererweckung und verpflichtet auch zum Kampf gegen Hitler, seine Helfershelfer, Parteimitglieder und Quislinge. „Mit aller Brutalität muß die Kluft zwischen dem besseren Teil des Volkes und allem, was mit dem Nationalsozialismus zusammenhängt, aufgerissen werden“; deshalb rufen die Flugblätter auf, Gleichgesinnte zu suchen und zu vereinen. Andererseits: „Vergeßt auch nicht die kleinen Schurken dieses Systems, merkt Euch die Namen, auf daß keiner entkomme! Es soll ihnen nicht gelingen, in letzter Minute noch nach all diesen Scheußlichkeiten die Fahne zu wechseln und so zu tun, als ob nichts gewesen wäre“ (Nr. 4). Der Aufruf zum „passiven Widerstand“ auf allen Lebensgebieten — im Kulturellen, Wirtschaftlichen, Militärischen — scheute auch das furchtbare Wort „Sabotage“ nicht. Solches war die „Schuld“ Alexander Schmorells vor dem NS-Moloch am Tage seiner Verhaftung, dem 24. Febrar 1943. Zufällig hatte er am 18. Februar von der Verhaftung Hans Scholls erfahren und versuchte sofort über die Berge zu fliehen, aber als er die Unmöglichkeit des Unternehmens sah, kehrte er mit anderen Plänen nach München zurück (hierbei stützte er sich auf Freunde aus russischen Emigrantenkreisen, was er in den Verhören verbirgt). Was er aber nicht rechtzeitig erfuhr: an diesem Tag erschien sein Foto in den Zeitungen mit
der Aussetzung einer Belohnung für Hinweise, die zu seiner Ergreifung führen würden. Er wurde während eines Fliegeralarms von Luftschutzwarten erkannt und festgenommen. 
„Vorweg will ich wieder unterstreichen, daß ich meinem Denken und Fühlen nach mehr Russe als Deutscher bin, Ich bitte aber zu beachten, daß ich deshalb Rußland nicht mit dem Begriff Bolschewismus gleichsetze, im Gegenteil ein offener Feind des Bolschewismus bin“, sagt Alexander bei der zweiten Vernehmung (26.02.43, S. 1) und zeigt, daß der Krieg mit Rußland ihn vor zwei Aufgaben stellte: einerseits „wie die Vernichtung des Bolschewismus möglich und die Verhinderung von Landverlust für Rußland möglich wäre“, und andererseits wie das deutsche Volk zu schützen sei: „Schließlich habe ich auch einen Teil deutschen Blutes in mir, das im gegenwärtigen Krieg massenhaft zugrunde gerichtet wird“. Ergebnis: „In der gegenwärtigen Zeit konnte ich mich also nicht damit begnügen nur ein stiller Gegner des Nationalsozialismus zu sein, sondern ich sah mich in der Sorge um das Schicksal zweier Völker verpflichtet, meinen Teil zur Veränderung der Verfassung des Reiches beizutragen.“ Hierbei gilt: „Was ich damit getan habe, habe ich nicht unbewußt getan, sondern ich habe sogar damit gerechnet, daß ich im Ermittlungsfalle mein Leben verlieren könnte. Über das alles habe ich mich einfach hinweggesetzt, weil mir meine innere Verpflichtung zum Handeln gegen den nationalsozialistischen Staat höher gestanden ist“ (26.02.43, S. 1 & ums.). Klar, ruhig, ausgewogen ist auch das eigenhändig am 8. März 1943 abgefaßte „Politische Bekenntnis“. Hier legt er dar, wie er sich eine Regierung vorstellt, die auf das Vertrauen des Volkes baut: sie soll „seine Führerin“ sein, aber den Willen des Volkes achten, die eigenen Fehler erkennen und korrigieren und folglich auch die Opposition anerkennen, die diese Fehler aufzeigt. Seine Überlegungen zur Rolle der „Intelligenz(schicht)“, die unbedingt mit dem Volk „verwachsen sein muß“, spiegeln russische Erfahrungen wider. Politik ist für Alexander sekundär, primär ist die geistig-ethische Dimension. „Ich bin deshalb auf keinen Fall ein entschiedener Verfechter der Monarchie, der Demokratie, des Sozialismus, oder wie alle die verschiedenen Formen heißen mögen. Was für das eine Land gut ist, sogar das beste, ist für das andere Land vielleicht das verkehrteste, das ihm am wenigsten entsprechende. Überhaupt sind ja alle diese Regierungsformen nur Äußerlichkeiten“ (Akte, S. 30). Was Rußland betrifft, so unterstreicht A. Schmorell „als Russe“ (wie mußte das für die Gestapo aus dem Munde eines Halbdeutschen klingen!), daß er das Zarentum für die beste, ja „die einzig mögliche Staatsform“ ansieht. „Ich will damit nicht sagen, daß die Staatsform wie sie in Rußland bis 1917 geherrscht hat mein ideal war — nein. Auch dieser Zarismus hatte Fehler, vielleicht sogar sehr viele — aber im Grunde war er richtig. Im Zaren hatte das russische Volk seinen Vertreter, seinen Vater, den es heiss liebte — und mit Recht. Man sah in ihm nicht so sehr das Staatsoberhaupt, als vielmehr den Vater, Fürsorger, Berater des Volkes — und wiederum mit vollem Recht, denn so war das Verhältnis zwischen ihm und dem Volk. Nicht in Ordnung war in Rußland fast die ganze Intelligenz, die die Fühlung mit dem Volke vollständig verloren hatte und sie nicht mehr fand. Aber trotz dieser todkranken Intelligenz, also auch der Regierung halte ich für Rußland als die einzige richtige Form den Zarismus“. Hiermit kontrastiert Alexander die Machtbesessenheit des NS-Regimes, die es unfähig macht, „reine Ausdrucksform des Volkswillens“ zu sein, „mit dem Volksdenken mitzugehen“. Man beachte: „Ich bin sogar geneigt, der autoritären Staatsform fast immer vor der demokratischen den Vorzug zu geben. Denn wohin uns die Demokratien geführt haben, haben wir alle gesehen. Eine autoritäre Staatsform bevorzuge ich nicht nur für Rußland, sondern auch für Deutschland. Nur muß das Volk in seinem Oberhaupt nicht nur den politischen Führer sehen, sondern vielmehr seinen Vater, Vertreter, Beschützer. Und das, glaube ich, ist im nat.soz. Deutschland nicht der Fall“. diese deutsche Regierung bezichtigt er, daß sie durch Gewalt Land ergreift und das eigene Volk an die Spitze anderer Völker setzen will. Nahezu wörtlich zitiert er F. M. Dostojevskijs eschatologisch-ethische Perspektive vom „erlösenden Wort“ (Christus in der Orthodoxie) aus dessen Puschkin-Rede (1880), wenn er schreibt: „Ein Volk ist wohl berechtigt, sich an die Spitze aller anderen Völker zu stellen und sie anzuführen zu einer schließlichen Verbrüderung aller Völker — aber auf keinen Fall mit Gewalt. Nur dann, wenn es das erlösende Wort kennt, es ausspricht, und dann alle Völker freiwillig folgen, indem sie die Wahrheit einsehen und an sie glauben. Auf diesem Wege wird, dessen bin ich sicher, schließlich eine Verbrüderung ganz Europas und der Welt kommen, auf dem Wege der Brüderlichkeit, des freiwilligen Folgens. Sie können sich vorstellen, daß es mich besonders schmerzlich berührte, als der Krieg gegen Rußland, meine Heimat, begann. Natürlich herrscht drüben der Bolschewismus, aber es bleibt trotzdem meine Heimat, die Russen bleiben doch meine Brüder. Nichts sähe ich lieber, als wenn der Bolschewismus verschwände, aber natürlich nicht auf Kosten des Verlustes so wichtiger Gebiete, wie sie Deutschland bisher erobert hat, die ja eigentlich fast das ganze Kernrußland umfassen… es ist direkt ein Verbrechen, wenn man seinem Vaterlande gegenüber in einem solchen Falle andere Gefühle entgegenbrächte. Das würde doch besagen, daß man ein heimatloser Mensch ist, irgendein internationaler Schwimmer, bei dem es sich nur darum dreht, wo es ihm am besten geht“ (Akte, S. 30-31 — Herv. v. A. Sch.). Auf der Innenseite eines Briefumschlages schrieb Alexander einen Brief nach Gatsk, an das russische Mädchen Nelli, das er dort im Sommer 1942 kennengelernt hatte. Der Brief erreichte die Empfängerin nicht — die Sowjettruppen waren bereits in Gatsk. Der Brief wurde aus dem Gefängnis herausgeschmuggelt, wahrscheinlich vom Priester. Schurik schreibt in der alten russischen Orthographie und nennt sich „Sascha“, Hans Scholl — „Wanja“. 

„18.6.43
Liebe Nelli! 

Früher als wir alle dachten war es mir bestimmt, dieses irdische Leben zu verlassen. Wir — Wanja und andere arbeiteten gegen die deutsche Regierung, man hat uns gefangen und zum Tode verurteilt. 
Ich schreibe Dir aus dem Gefängnis. Oft, sehr oft denke ich an Gatsk! Warum bloß bin ich damals nicht in Rußland geblieben?! Abder das alles ist der Wille Gottes. Im jenseitigen Leben werden wir einander wieder begegnen! Leb wohl, liebe Nelli! Und bete für mich! 

Dein Sascha“
 
Alexander lehnte es ab, ein Gnadengesuch einzureichen. Diesem System das Recht zuzugestehen über sein Leben zu verfügen, es auch nur indirekt anzuerkennen, konnte er nicht, wollte er nicht.
In Stadelheim wurde dem Gefangenen frühmorgens mitgeteilt, daß er an diesem Tag hingerichtet würde. Die Hinrichtung fand um fünf Uhr abends statt. Am Hinrichtungstag schrieb Alexander seinen Eltern und durch sie allen Nahestehenden den letzten Brief: 

München, 13.7.43 
Meine lieben Vater und Mutter!
 

Nun hat es doch nicht anders sein sollen und nach dem Willen Gottes soll ich heute mein irdisches Leben abschließen, um in ein anderes einzugehen, das niemals enden wird und in dem wir uns alle wieder treffen werden. Dies Wiedersehen sei Euer Trost und Eure Hoffnung. Für Euch ist dieser Schlag leider schwerer als für mich, denn ich gehe hinüber in dem Bewußtsein, meiner tiefen Überzeugung und der Wahrheit gedient zu haben. Dies alles läßt mich mit ruhigem Gewissen der nahen Todesstunde entgegenzusehen. Denkt an die Millionen von jungen Menschen, die draußen im Felde ihr Leben lassen — ihr Los ist auch das Meinige. Grüßt alle meine lieben Bekannten herzlichst! Besonders aber Natascha, Erich, Njanja, Tante Toni, Maria, Aljenuschka und Andrej.
In wenigen Stunden werde ich im besseren Leben sein, bei meiner Mutter und ich werde Euch nicht vergessen, werde bei Gott um Trost und Ruhe für Euch bitten.
Und werde auf Euch warten!
Eins vor allem lege ich Euch ans Herz: Vergeßt Gott nicht!!!
Euer Schurik.
Mit mir geht Prof. Huber, von dem ich Euch herzlichst grüßen soll!“ 


Er konnte noch Vater Alexander (Lowtschy), den Priester der Münchner Gemeinde, zu sich rufen. Beichtete, empfing das HI. Abendmahl, nahm Christus in sich auf. Die letzten Stufen Ihm nach..:
Die Hinrichtung erfolgte durch das Fallbeil.
N.A
Brief A. Schmorells 1941 (d.h. vor Beginn des Krieges mit Rußland) an Angelika Probst, Schwester seines Freundes Christoph Probst, der zusammen mit den Geschwistern Scholl hingerichtet wurde. Alexander schildert darin seine Eindrücke nach dem Besuch des Gottesdienstes am PalmSonntag (nach westl. Kalender Ostern) in der russischen Gemeinde.
 

„München, 14. April 1941
 
Liebe Angelika!
 
Ich war gestern in der russischen Kirche. Mir zog's mein Herz zusammen, als ich hinten in einer Ecke stand und auf all die Unglücklichen schaute. Wo bleibt da Gottes Gerechtigkeit, wo? Kannst Du es mir sagen, Angeli? Als ich zur Kirche fuhr, stand einfaches Volk, der Pöbel, Spießbürger, am Ostersonntag schon vormittags an den Kinoeingängen Schlange. Stinkender Mob! Warum haben diese trostlosen Geschöpfe Arbeit, Brot, ein Heim, eine Heimat und warum fehlt es diesen Menschen, die ich heute in der Kirche sah? Auch unter ihnen war viel einfaches Volk, aber gutes, kostbarstes. Es sind doch alles Menschen, die einst, um der Unfreiheit zu entgehen, ihre Heimat verlassen haben, die Ungeheures gewagt und geleistet haben, nur um einer verhaßten Idee nicht dienen zu müssen. Und gerade das einfache Volk, das ich heute sah, gerade das war das kostbarste. 
Sie flohen ja nicht, um Geld, Juwelen zu retten, wie viele Reiche, nein, sie flohen, um ihre und ihrer Kinder Freiheit zu retten. Wo fand sich jemals ein Beispiel, daß ein solch ungeheurer Teil eines Volkes den Mut aufbrachte, alles aufzugeben, was sie das ihre nannten, und zu fliehen, zu fliehen vor einer Versklavung? Wo bleibt da jetzt der so oft gepriesene Mut der Deutschen? Mit vieler Mühe gründeten dann die meisten von ihnen in Frankreich ein schlichtes, ärmliches, aber doch ein Heim. Und wieder trieb sie ein ungeheuer grausames Schicksal in ein fremdes Land. Schon 22 Jahre beten sie. Auch jetzt, wo sie zum zweiten Mal verjagt worden sind, sie glauben immer noch, sie kommen alle immer noch in die Kirche und beten und hoffen. Weshalb schickte ihnen Gott, den sie mehr lieben, als je ein anderes Volk, so ungeheuer viel Schweres, warum ist das Schicksal so ungeheuer grausam? Kleine Kinder von 3 und 4 Jahren, sie knieten nieder, beteten, küßten die Heiligen Bilder.
Müßte nicht ein einziges Gebet solch eines Kindes schon genügen, um alle Vergehen eines Volkes zu vergeben? Hier standen sie vor mir und beteten und glaubten. Ist denn das Glauben nicht das wichtigste? Woran — wer weiß es denn? Zeige mir ein Volk, zeige mir Menschen, die mehr glauben als diese, die nach 22 Jahren fruchtlosen Betens noch glauben! Sie glauben nicht an Gerechtigkeit. Wie lange schon müßte da Rußland erlöst sein! Aber sie glauben an ihr Gebet, daran, daß Gott sie erhören werde, und sie hören nie auf zu glauben. Und doch ist das Schicksal gegen niemand so grausam, wie gegen die Gläubigsten aller Menschen. Mögen sie viele andere Fehler haben, so viele, wie kein anderer Mensch, aber sie haben ja auch einen Glauben und eine Liebe, wie kein anderer Mensch. Ist das nicht das Kostbarste? Müssen da nicht sämtliche anderen Fehler verziehen werden?
Ich stand in einer dunklen Ecke, sah all die Unglücklichen, und manche Träne rollte mir über die Wange. Ich schämte mich ihrer nicht. Sag, Liebste, schickt Gott denen, die ihn lieben, immer das grausamste Los? Warum?
"

Brief Alexander Schmorells an seine jüngere Schwester Natalie.
Geschrieben aus der Todeszelle im Gefängnis, 11 Tage vor der Hinrichtung.


"München 2.7.1943

Meine liebe, liebe Natascha!

Du hast die Briefe, die ich an die Eltern geschrieben habe, sicher gelesen, so daß Du ziemlich
Bescheid weißt. Du wirst Dich vielleicht wundern, wenn ich Dir schreibe, daß ich innerlich von Tag zu Tag ruhiger werde, ja sogar froh und fröhlich, daß meine Stimmung meistens besser ist, als sie es früher, in der Freiheit war! Woher kommt das? Das will ich Dir gleich erzählen: Dieses ganze harte „Unglück“ war notwendig, um mich auf den wahren Weg zu bringen — und deshalb war es eigentlich gar kein Unglück. Vor allem bin ich froh und danke Gott dafür, daß es mir gegeben war, diesen Fingerzeig Gottes zu verstehen und dadurch auf den rechten Weg zu gelangen. Denn was wußte ich bisher vom Glauben, vom wahren, tiefen Glauben, von der Wahrheit, der letzten und einzigen, von Gott? Sehr wenig! Jetzt aber bin ich soweit, daß ich auch in meiner jetzigen Lage, froh und ruhig, zuversichtlich bin — mag kommen, was da wolle. Ich hoffe, daß auch Ihr eine ähnliche Entwicklung durchgemacht habt und daß Ihr mit mir zusammen nach den tiefen Schmerzen der Trennung auf dem Standpunkt angelangt seid, wo Ihr für alles Gott dankt.
Dieses ganze Unglück war notwendig, um mir die Augen zu öffnen — doch nicht nur mir, sondern uns allen, all denen, die es getroffen hat — auch unsere Familie. Hoffentlich habt auch Ihr den Fingerzeig Gottes richtig verstanden.
Grüße alle herzlichst, besonders sei aber Du gegrüßt

von Deinem Schurik 

Quelle: Der Bote — der deutschen Diözese der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland. Ausg. 4/1993 






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