Mittwoch, 30. März 2011

"Das Leid mit dem Kreuz"

Wir erlauben uns an dieser Stelle aus einem Artikel von Tobias Kühn, aus der Zeitung Jüdische Allgmeine vom 24.03.2011, ohne weitere Kommentare zu zitieren. 
Dieser Artikel bezieht sich auf das Urteil des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR), in dem entschieden wurde, dass die Darstellung von Christus am Kreuz weder das Recht auf Bildung noch auf Religionsfreiheit verletzt. Daher dürfen seit her wieder ungestraft, Kreuze in Klassenzimmern aufgehängt werden.


Ab hier zitieren wir die Jüdische Allgmeine: "HORRORFILM Einspruch, Euer Ehren! Das Bild eines Mannes, dessen Körper an Holzbalken genagelt ist, wirkt sich sehr wohl auf Heranwachsende aus. Christlich sozialisierten Schülern mag der Anblick des Gekreuzigten vertraut sein. Sie kennen die Leidensszene aus Kirchen oder von zu Hause. Doch jüdisch, muslimisch oder atheistisch erzogene Kinder werden ihre Augen nur schwer davon abwenden können. Wenn sie nicht gerade Horrorfilme lieben, muss dieser Anblick sie erschüttern. Er wird sie vom Unterrichtsgeschehen ablenken und verfolgt sie schlimmstenfalls bis in den Schlaf. Die Darstellung des gekreuzigten Jesus wirft bei ihnen Fragen auf, die weder Lehrer noch Mitschüler beantworten sollten, sondern allein die Eltern." (Hervorhebung wie im Original)
Der folgende Absatz unterstreicht nochmals die Ausrichtung der Zeitung: 
"Umso wichtiger, dass ihnen diese Szene nicht in der Schule begegnet. Religion ist Privatsache. Eine christliche Theologie, wonach Jesus für die Sünden der Menschen gestorben sei, gehört nicht an staatliche Bildungseinrichtungen – von antijüdischen Märchen, wer den Leidenden ans Kreuz genagelt hat, ganz zu schweigen."
Fast ein Jahr zuvor wurde bereits in der gleichen Zeitung in dem Artikel "Das Kreuz mit dem Kreuz" (JA, 29.04.2010) gewettert: "Arme Aygül Özkan. Da wird sie zunächst in den Himmel gelobt: Eine Muslima als niedersächsische Sozialministerin! Die erste türkischstämmige Frau an einem deutschen Kabinettstisch! Strahlendes Beispiel für gelungene Integration! Zwei Tage später dann höllischer Ärger. Die 38-Jährige wagt es, an den Grundfesten des christlich-deutschen Abendlandes zu rütteln: Sie lehntKruzifixe in staatlichen Schulen strikt ab." 
Natürlich wurde auch in dem vorangegangenen Artikel nicht an antichristlicher Polemik und säkularem Radikalismus gespart, denn es sei nicht zu vergessen, dass "im Namen des Kreuzes jahrhundertelang Verbrechen begangen wurden, denen Juden und andere »Ungläubige« zum Opfer fielen. So etwas gehört in den Unterricht, aber nicht an die Wand."

Herr erbarme Dich!

Quelle: Jüdische Allgmeine

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