Samstag, 8. Januar 2011

Die Weihnachtsbotschaft des Patriarchen Kirill von Moskau und ganz Russland


Foto: EPA

Liebe Brüder und Schwestern! Zu Weihnachten müssen wir alle darüber nachdenken, wie viel dieser Tag im Leben der Menschheit und eines jeden von uns bedeutet. Seit Jahrhunderten suchen die Menschen Antworten auf die Fragen nach dem Sinn des Lebens, nach der Erlösung, darüber, wie man Hoffnung erlangt. Durch die Ereignisse der Geburt Christi offenbart sich uns die göttliche Wahrheit. Christus – das ist der Sinn des Lebens, die Erlösung und die Hoffnung für alle Völker und für jeden einzelnen Menschen.
Der Erlöser zeigte uns, was es heißt, ein wahrer Mensch zu sein. Ein solcher, wie ihn Gott sich vorgestellt hatte. Nun gibt es in unserem Leben einen Leuchtturm, ein helles Licht. Und nun kann selbst jener, der vorerst noch nichts über den Erlöser weiß, die Wahrheit erkennen und verstehen, was es heißt, ein Mensch zu sein. Die Erlangung dieser Wahrheit hängt weder vom Reichtum noch von der sozialen Lage, weder vom Erfolg in der Gesellschaft noch von der Fähigkeit des Menschen einschließlich seines Intellekts ab. In der Welt, die zerrissen ist von Hass und Feindschaft, offenbart uns Christus die göttliche Liebe, den Weg zur Erlösung und den Weg zur Wahrheit. Wir gehen diesen Weg, wenn wir auf des Gottes Gebot, ein gerechtes Leben zu führen, reagieren, wenn wir Gott nicht nur durch Gebete und Gesang dienen, sondern durch gute Taten zum Wohle des Nächsten, durch eine ehrliche, eifrige Arbeit zum Wohle des eigenen Volkes, zum Wohle der Kirche, zum Wohle des Vaterlandes.
Das griechische Wort ‚Liturgie‘, das ‚gottesdienstliche Handlung‘ bedeutet, wird als ‚gemeinsame Handlung‘ übersetzt. Unser ganzes Leben muss eine Liturgie – ein gemeinsames Gebet und eine gemeinsame Sache zur Realisierung der Vorstellung Gottes von der Welt und dem Menschen in der Wirklichkeit sein. Das erfordert von uns Solidarität mit den Glaubensbrüdern und Glaubensschwestern, aber ebenso mit jenen, die in ihrem Herzen noch nicht zu Gott gefunden haben, aber die sich wie die evangelischen drei Weisen auf dem Wege zu ihm befinden. Solidarität in einer multinationalen Gesellschaft bedeutet unbedingt die Fähigkeit, mit den Menschen, die zu einer anderen Nation und einer anderen Kultur gehören, gemeinsam zu leben und zu arbeiten. Wir alle sind tatsächlich Brüder und Schwestern, wir alle haben einen Vater – den Herrgott, der das Menschengeschlecht erschaffen hat.
In der Weihnachtsnacht füllen sich die orthodoxen Gotteshäuser mit dem Gesang ‚Gott ist mit uns‘. Wir, die Christen, glauben und wissen, dass Gott in Christi Gestalt real in die Geschichte der Menschheit und in unser Leben gekommen war und die Menschen aufforderte, nach seinem Gesetz zu leben, indem sie Frieden, Liebe und Wahrheit durchsetzen. Von mit Freude erfülltem Herzen gratuliere ich Ihnen, meine Lieben, zum großen und erlösenden Fest der Geburt Christi und zum neuen Jahr. Ich rufe für alle Gottes Segen, ich wünsche Erfolg bei allen guten Taten und Vorhaben. Frohe Weihnachten!“


On 7 January celebrating the Russian Orthodox Church one of their most important festivals - Christmas - the birth of Christ. Traditionally, congratulated the head of the Russian Orthodox Church, Patriarch of Moscow and All Russia Kirill, the Orthodox Christian faithful of the country and the entire Russian world on this joyous celebration.

Freitag, 7. Januar 2011

Der Herr ist geboren !



Deine Geburt Herr, Christus, unser Gott,
erstrahlt der Welt als geistiges Licht.
In ihm werden die Diener der Sterne belehrt durch den Stern,
Dich anzubeten, die Sonne der Gerechtigkeit,
und zu erkennen Dich als Spross aus der Höhe.
Herr, Ehre sei Dir.
(Troparion 4. Ton)

Donnerstag, 6. Januar 2011

Koptisches Weihnachtsfest in Ägypten

Feiern zwischen Trauer, Angst und Trotz

Nicht einmal eine Woche ist es her, dass bei einem Anschlag auf eine Kirche in Alexandria mindestens 23 Menschen getötet wurden. Heute feiern die Kopten ihr Weihnachtsfest - fast überall unter Polizeischutz. Die Angst vor neuen Anschlägen ist immer dabei, der Trotz auch.
Von Linda Staude, ARD-Hörfunkstudio Kairo
"Stille Nacht, heilige Nacht" - das Weihnachtslied, das dünn aus den Lautsprechern eines kleinen Ladens in Kairo ertönt, klingt fast wie eine Beschwörung für die kommenden Feiertage. Das Geschäft im schicken Viertel Zamalek hat sich auf Weihnachtsdekorationen spezialisiert. Normalerweise kommen auch so kurz vor dem Fest noch Käufer, aber jetzt ist der Laden menschenleer. "Bestimmt haben wir weniger Kunden", sagt die Verkäuferin. "Sie sind traurig wegen dem, was in Alexandria passiert ist. Aber für uns hat das die Saison nicht so sehr kaputt gemacht, denn es gab sowieso nicht so viele Käufer. Wegen der wirtschaftlichen Lage können sich nicht alle Leute sowas leisten."

Vom Herzensfeuer des Ostens

Eine Rezension von Christian Rummel zu dem Werk "An den Mauern der Kirche", von Sergej Fudel Eine Entdeckung! Erstmals erschien im...