Samstag, 18. Dezember 2010

Hl. Johannes Chrysostomos über das Fasten

Hl. Johannes Chrysostomos (344/349-407) war Erzbischof von Konstantinopel und, zusammen mit dem Hl. Basilius dem Großen und dem Hl. Gregor von Nazianz, einer der Heiligen Drei Hierarchen der Orthodoxen Kirche. In seinen Texten zum Thema Fasten werden die Kraft und die Bedeutung des Fastens sowohl für den einzelnen Gläubigen als auch für die ganze Gemeinschaft deutlich.

Über die Veränderung beim Fastenanfang:Jetzt hören wir kein Gemurmel und keinen Lärm mehr, weder die Zubereitung von Fleisch noch die Geschäftigkeit der Köche; all das hat aufgehört und unsere Stadt ist einer ehrenhaften, bescheidenen und weisen Frau ähnlich geworden. Wenn ich über diese plötzlich entstandene Veränderung nachdenke und mich an den gestrigen Tumult erinnere, dann wird mir die Kraft des Fastens klar, das, dadurch dass es in das Gewissen eines jeden von uns eingegangen ist, unsere Gedanken umgewandelt und unseren Geist gereinigt hat: Dies gilt für Adlige wie für gewöhnliche Menschen, für Freie wie für Sklaven, für Männer wie für Frauen, für Reiche wie für Arme. Und warum nur Adlige und gewöhnliche Menschen

Freitag, 17. Dezember 2010

„Lehret sie alles das zu bewahren, was Ich euch geboten habe“ (Teil 4 von 4)

Der Heilige Metropolit Filaret von Moskau
Lehret sie alles das zu bewahren, was Ich euch geboten habe“
Zur Weihe des Tempels im Namen des Heiligen Geistes

(Teil 4 von 4)


Wer nämlich den geistlichen Tempel Gottes in seiner Seele und in seinem Leib durch unreine Gedanken und üble Gelüste besudelt und mit den frevelhaften Werken der Sünde zu Grunde richtet, ohne sich daraufhin große Mühe zu geben, ihn dann voll Reumütigkeit wieder aufzurichten und, an empfangener Vergebung reich, in seinem wiederhergestellten Leben zu erneuern, denjenigen überlässt der geduldige und zugleich gerechte Gott schließlich seinem eigenmächtig gewählten Schicksal, als eine unglückselige Ruine, welche von den Mächten der Finsternis erbarmungslos unter die Füße getreten wird.
Wir bewahren uns vor einem so miserablen Ausgang, indem wir, zum Beispiel, die folgende Ermahnung des Apostels ernsthaft zu Herzen nehmen: „Oh, meine Lieben, da reinigen wir uns von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes, indem wir in der Furcht Gottes die Heiligkeit vollbringen“.(1) Diesem Glaubenswerk getreu, gewöhnen wir uns pflichtbewusst daran, in aufrichtiger Anwendung solcher vorteilhaften und wirksamen Hilfsmittel, wie sie der heilige Tempel uns bietet und im steten Gedenken an den Tempel selbst, den rechten Beistand für dieses durchaus nicht leichte Unternehmen zu finden.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Johann Sebastian Bach ein orthodoxer Komponist?

Russland: Metropolit Hilarion, der Außenamtsleiter der Russisch-Orthodoxen Kirche, hält Johann Sebastian Bach für einen „orthodoxen Komponisten“, mehr als viele ausgewiesen orthodoxe Komponisten. Das sagte der Kirchenmann bei einer Tagung über ein Festival zu religiöser Weihnachtsmusik, das im Januar in Moskau stattfinden wird. Hilarion ist selbst ausgebildeter Komponist. Seine „Matthäuspassion“ wurde 2008 auf Russisch in Rom aufgeführt. Ein anderes Werk von ihm, ein „Cherubim-Gesang“, sei am ersten Kontrapunkt von Bachs „Kunst der Fuge“ inspiriert, sagte Hilarion; das Lied komme nun bisweilen bei orthodoxen Liturgien zum Einsatz und entspreche sehr deren meditativem Geist. 


Quelle: interfax   
Johann Sebastian Bach

„Lehret sie alles das zu bewahren, was Ich euch geboten habe“ (Teil 3 von 4)




Der Heilige Metropolit Filaret von Moskau
Lehret sie alles das zu bewahren, was Ich euch geboten habe“
Zur Weihe des Tempels im Namen des Heiligen Geistes

(Teil 3 von 4)


Da aber Jesus Christus selbst die natürliche Geburt als ein gleichnishaftes Abbild der geistlichen bezeichnet, ist dann nicht, wie bei der natürlichen Geburt, ebenfalls ein Mutterleib bei der geistlichen Geburt notwendig? Zwar nicht der Ansicht von Nikodemus nach, im buchstäblichen Verständnis des Wortes, sondern vielmehr in einem weit erhabenerem Sinne, welcher dem betreffenden Gegenstand entspricht.
Dieser Vergleich erweist sich durchaus als gerechtfertigt und findet zugleich seine voll angebrachte Lösung, wenn wir sagen, dass der Mutterleib und die Lebensquelle für den neugeborenen Menschen ihm die Kirche Jesu Christi bietet, ebenso, und das ist wahr, wie der geheimnisvoll fruchtbare, wohl von Menschenhand gebaute, aber vom Geist der Gottesgnade erfüllte Tempel dieser Kirche.
Gott hat Seine Kirche in Seinem Wort mit einen reichen gottgemäßen Schatz beschenkt, auf dass es mit ihrer gnadenreichen Lebenskraft vereint, in den Menschen einkehrt, ihn wieder gebiert, neu erbaut und zu einem Gottestempel macht. Muss es deshalb nicht, um den Reichtum sorgfältig zu bewahren, einen würdigen Ort geben, der wie es sich gebührt geschmückt und geweiht, so gut wie möglich, von den ordinären, irdischen Dingen dieser Welt getrennt und unterschieden bleibt? Seht, eben das ist ja der von Menschenhand gestaltete Gottestempel. Da jedoch alle, welche nach dem Heil suchen, das Wort Gottes nötig haben, sollte darum nicht sein reicher Schatz ihnen allen bekannt, allen offen erreichbar und zugänglich sein? Gerade dazu ist doch wiederum der mit Menschenhand erstellte Tempel Gottes bestimmt.

„Lehret sie alles das zu bewahren, was Ich euch geboten habe“ (Teil 2 von 4)


Der Heilige Metropolit Filaret von Moskau
Lehret sie alles das zu bewahren, was Ich euch geboten habe“
Zur Weihe des Tempels im Namen des Heiligen Geistes

(Teil 2 von 4)





Die Kraft der Gnade gewinnt durch Vermittlung der Heiligen Taufe Eingang in uns, „denn alle die ihr in Christus getauft seid, sie haben Christus angezogen“(1).
Und da „in Jesus Christus die gesamte Fülle Der Gottheit leibhaftig wohnt (2), wie kann es dann etwa daraus folgen, dass in denen die mit Jesus Christus bekleidet sind, gar nichts von der Kraft gegenwärtig sein sollte, die eben gerade aus jener Fülle der Gottheit stammt, durch welche sich auch an ihnen die Neue Geburt von Gott her vollzieht? (3)
Die Gnadenkraft Des Heiligen Geistes wird ihnen durch die Heilige Myron Salbung gewährt, denn dieses Mysterium (4), obwohl es rein äußerlich betrachtet nicht mit der Handauflegung an den Neugetauften identisch ist, wie es in der Apostel Geschichte geschrieben steht: „Sie legten ihnen die Hände auf, damit sie Den Heiligen Geist empfangen" (5), bewirkt es im Innern genau das gleiche Resultat.

Dienstag, 14. Dezember 2010

„Lehret sie alles das zu bewahren, was Ich euch geboten habe“ (Teil 1 von 4)


Der Heilige Metropolit Filaret von Moskau (1)
Lehret sie alles das zu bewahren, was Ich euch geboten habe“ (2)
Zur Weihe des Tempels im Namen des Heiligen Geistes (3)

(Teil 1 von 4)

Wisset ihr denn nicht, dass ihr der Tempel Gottes seid, und dass der Geist Gottes


in euch wohnt? Wenn jemand den Tempel Gottes entweiht, den wird Gott entehren, denn der Tempel Gottes ist heilig, und der seid ihr“ (4)


Während die von der Liebe Gottes durchdrungenen sich darum bemühen Ihm einen Tempel zu bauen, oder besser gesagt, wieder aufzurichten, auszuschmücken und zu weihen, zeigt uns das Wort des Apostels den Tempel Gottes auf eine noch andere Art, der schon, wohlan, ganz fertig da zu stehen scheint. Und in der Tat wie nahe bei uns! Denn er ist in der Person eines jeden Christen vorhanden, und zwar leibhaftig an unserem eigenen Ort und Körper. „Wisset ihr denn nicht“, so sagt er, „dass ihr der Tempel Gottes seid, und dass der Geist Gottes in euch wohnt?“ Und weiter: „Oder wisset ihr nicht, dass eure Leiber der Tempel des Heiligen Geistes sind, der in euch wohnt?“(5)


Der Apostel spricht davon, als wie von einer vollkommen bekannten Sache: „Wisset ihr denn nicht?“... Oder wisset ihr nicht?“... Solltet ihr denn gar keine Ahnung davon haben?“ ... Ja, es ist in Wirklichkeit zweifelhaft, ob wir alle genügend davon wissen, auf welche Weise der Christ einen Tempel Gottes darstellt. Und wenn dem so ist, indem wir folgendermaßen so reich an lebendigen, nicht von Menschenhand geschaffenen Tempeln Gottes sind, dann lässt sich die Frage stellen, weshalb wir überhaupt mit unseren Händen errichtete Tempel bauen und weihen lassen? Da mögen uns eben diese Fragen nachdenklich stimmen und darüber zur Besinnung bringen.
Das Wesen des Tempel Gottes besteht in Seiner besonderen und gnadenvollen Gegenwart an dem betreffenden Ort. Ich betone ausdrücklich: In der besonderen, gnadenvollen Gegenwart Gottes, die sich von der ganz umfassenden Allgegenwart Seiner schöpferischen und fürsorglich aufrechterhaltenden Wirksamkeit in allen kreatürlichen Lebewesen unterscheidet. So hat Gott selbst die Wesenheit Seines Tempels bezeichnet, als Er den Tempel von Salomon segnete und sprach: 


„Ich heilige diesen Tempel den Ich geschaffen habe, um Meinen Namen darin grundlegend zu verewigen, und Meine Augen sollen daselbst und mein Herz allzeit gegenwärtig sein “.(6) „Und Ich werde inmitten der Söhne Israels wohnen“.(7)

Aus dem Grunde, dass wir als Personen ebenfalls ein Gottestempel zu sein bestimmt sind, darum ist es notwendig, dass Gott in uns Wohnung nimmt und ständig in uns bleibt. Genau so bezeichnet nämlich der Apostel den Tempel Gottes im Menschen wenn er sagt: „Ihr seid die Tempel des lebendigen Gottes, wie Er gesprochen hat: Ich werde in euch wohnen und in eurer Mitte wandeln“ (8). Ihr seid die Kirche des lebendigen Gottes, weil Er nach Seiner, ehemals durch Moses bereits gegebenen Verheißung (9), mit Seiner gnadenvollen Kraft bei euch eingekehrt ist und Sich ständig in euch aufhält.
Auf welche Art und Weise aber findet die Gnadenkraft Gottes in euch Zugang und verbleibt im Menschen wohnen? Sie gelangt durch das Wort Gottes zu euch: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam, und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und dringt sogar ein bis zur Teilung der Seele und des Geistes“.(10)
Durch das Wirken der Gotteswortes, dringt die Gnadenkraft, und zwar mit Hilfe des Glaubens, in den Menschen ein, denn „der Glaube kommt durch das hören der Verkündigung, die Verkündigung aber durch das Wort Gottes“(11), und es geschieht auf diese Weise, dass „Jesus Christus mit dem Glauben sich in eurem Herzen ansiedelt“.(12)

Übersetzung: Hierodiakon Prokopij (Kloster des hl. Johannes des Täufers, Essex / England)

1 + 19. November 18672 Matth. XXVIII:203 Auswahl von Predigten und Reden, 2. Folge 1847- 1861 Band III Paris 1866 (Frz.)
2 5ter Teil, Predigten zur Kirchweihe, - Predigt gehalten am 18. September 1847

3 im Kloster der Geburt der Gottesmutter“.


Собрание Филарета Слова и Речи Томъ ІV. Москва 1882 стр. 512-17 {Reprinted by JUH}

4 1. Kor. III:16 -17
5 1. Kor. VI:19
6 1.Könige IX:3
7 1. Könige VI:13
8 2. Kor. VI:16
9 2. Mose XXIX:45
10 Hebr. IV:12
11 Röm. X:17
12 Eph. III:17





Translation: Hierodiakon Prokopij (Monastery of St. John the Baptist, Essex, England.)
be "(Part 1 of 4)

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