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Explodiertes Kernkraftwerk in Fukushima |
In diesen Tagen erlebte Japan das stärkste Erdbeben aller Zeiten. Nach der Explosion in einem Kernkraftwerk, führten die Behörden massive Evakuierungsmaßnahmen in der Umgebung durch. Es soll weit mehr als 1.700 Opfer gegeben haben, mehr als Zehntausend Menschen werden noch vermisst.
Unmittelbar nach der Explosion im Kernkraftwerk kontaktierte „Orthodoxie und die Welt“ (die Internetseite des Journalisten Vater Nicholas Katsuban), den Priester einer russisch-orthodoxen Kirche in Japan.
Wir haben den Gottesdienst nicht unterbrochen
Als das Erdbeben begann, befanden wir uns in der Kirche. Der Gottesdienst hatte gerade begonnen und trotz der starken Nachbeben führten wir den Dienst weiter durch, beteten noch inbrünstiger, obwohl uns bewußt war was geschehen war. Zum ersten Mal wurde unser Land von einer Naturkatastrophe solchen Ausmaßes heimgesucht. Es war nicht möglich das Gleichgewicht zu halten, so sehr wackelte unsere Kirche. Doch es geschah noch weitaus schlimmeres: Laut inoffiziellen Quellen explodierte der Kernreaktor in Fukushima. Die Erschütterungen erfolgten über das Gebiet mehrerer Atomreaktoren, wobei das Dach eines von Ihnen zusammenbrach, der ganze Bau stürzte zusammen und eine Explosion erfolgte.
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Nikolaido-Kathedrale in Japan |
Der Boden bewegte sich unter den Füßen
Was die Menschen in diesem Tagen durchleiden ist schrecklich. Sendai hat am stärksten gelitten, große Teile der Stadt sind praktisch völlig zerstört. Es gibt zahlreiche Opfer und Verletzte. Tausende Menschen sind obdachlos. Ich selbst bin in Tokio, der Stadt geschah nahezu nichts, aber die Schläge, die gewaltigsten Erschütterungen aller Zeiten, fühlten wir deutlich. Der Boden bewegte sich unter unseren Füßen, dennoch sind die Schäden in der Hauptstadt gering und es sind auch keine menschlichen Verluste zu beklagen.
Der jüngste Tsunami hat die Lage deutlich verschärft. Eine riesige Flutwelle riss viele Menschen mit sich und verursachte erhebliche Schäden. Über einen längeren Zeitraum fiel das Kommunikationsnetz, die Stromversorgung und das Verkehrssystem aus.
Unsere Hauptaufgabe ist es jetzt den notleidenden Menschen zu helfen
Wir versuchen einen engen Kontakt zu unserer Gemeinde und den Vertretern der Hilfskräfte zu halten. Ich habe keine Informationen darüber wieviele unserer Gläubigen verletzt wurden und ob Kirchen zerstört wurden. Unsere Hauptaufgabe besteht nun darin, denjenigen die Hilfe benötigen, zu helfen und eine Massenpanik zu vermeiden. Die Menschen befürchten, dass die Leute in Panik verfallen, jeder sollte zunächst versuchen Einfluß zu nehmen, damit keine Panik oder Hysterie entsteht.
Im Großen und Ganzen versucht man in der Stadt seinem normalen Leben nachzugehen. Es gibt keinerlei Mängel bei der Versorgung mit Lebensmitteln, aber die Autostaus sind enorm. In den Orten, wo sich die Tragödie ereignete, herrscht eine ganz andere Situation. Es gibt Menschen die leiden. Es geht eine Massenevakuierung von Menschen aus den betroffenen Gebieten vor sich, allein von Fukushima werden rund 30.000 Menschen evakuiert.
Das Schrecklichste ist die Explosion im Kernkraftwerk
Wir sind jeden Moment dazu bereit, aktive Hilfe zu leisten, aber alles ist vollkommen unklar. Zunächst müssen wir erkennen, was tatsächlich geschah und welche Schritte nun zu ergreifen sind. Ich denke, dass bald klar sein wird, was zu tun ist und wer am dringensten der Hilfe bedarf. Offen gesagt ist es die Explosion im Kernkraftwerk, welche die größte Gefahr auslöst und eine Evakuierung in einem Umkreis von 20 Kilometern wird sicher nicht ausreichen. Das Problem der Sicherheit des ganzen Landes ist noch ungewiss, und die ersten Tage nach der Explosion wird die Gefahr sicherlich am größten sein.
Haltet das Gebet in Euren Herzen!
Niemand weiß, was als nächstes passieren wird. Eines nur weiß ich, betet mit ganzem Herzen. Ich bitte euch, liebe Brüder und Schwestern, Landsleute, betet für uns Sünder.
Gebete gegen Erdbeben und für das Heil der leidenden
Betet zum Herrn, betet zu unserer barmherzigen Mutter Theotokos, betet zu allen Heiligen Gottes und den Engeln des Himmels zur Beruhigung der Elemente. Jetzt ist der erste Fastensonntag, des „Triumph der Orthodoxie“, so kann das christlich-orthodoxe Gebet, Triumph im Herzen eines jeden stattfinden und ihr Flehen zu Gottes Thron herauftragen.
Übersetzung: Edition Hagia Sophia