Samstag, 31. Dezember 2011

Metropolit Ilarion: Die Orthodoxen Heiligtümer von Kosovo retten

Um die Zukunft der Heiligtümer von Kosovo, denen heute eine reale Gefahr droht, sind heute viele besorgt, insbesondere die Russische Orthodoxe Kirche. Anfang Oktober hat in Kosovo die Zeremonie der Inthronisation des Patriarchen der Serbischen Orthodoxen Kirche Irinäus stattgefunden. Die Russische Orthodoxe Kirche vertrat bei der feierlichen Angelegenheit der Chef der Abteilung der Außenbeziehungen des Moskauer Patriarchats (OWSZ), Metropolit von Wolokolamsk Ilarion. Nach seiner Rückkehr in die Heimat gewährte er der Stimme Rußlands ein Interview.



- Sie sind soeben aus Kosovo zurückgekehrt. Welche Eindrücke haben Sie von der Reise mitgebracht, wie haben Sie das Kosovo-Gebiet erlebt?

- Diesmal war ich ganz kurz im Kosovo-Gebiet, da ich nur an der Inthronisation des serbischen Patriarchen Irinäus teilnahm. Aber ich war bereits vor einem Jahr in Kosovo gewesen und habe damals das Leben dieses Gebiets ziemlich ausführlich kennengelernt. Ich habe sowohl positive als auch negative Eindrücke gewonnen. Auf der einen Seite sah ich wunderbare altserbische orthodoxe Kulturdenkmäler, die herrlichen Fresken der Klöster Dečani und Gračanica. Ich sah die Menschen, die in diesen Klöstern leben und dort Askese üben. Auf der anderen Seite sah ich auch ihre äußerst harten Lebensverhältnisse: zerstörte Kirchen, Ortsbevölkerung, die den Serben und der Orthodoxie völlig ablehnend gegenübersteht. Alles in allem habe ich die Region gesehen, die die Wiege der serbischen Orthodoxie war und die heute für die Kirche verloren ist.

- Wie beurteilt man in Serbien, in Kosovo die Russische Orthodoxe Kirche und die Russen?

- In Serbien beurteilt man die Russen und die Russische Orthodoxe Kirche durchaus positiv. Alle wissen, daß Rußland Serbien bzw. die russische Orthodoxie die serbische Orthodoxie jahrhundertelang unterstützt hat. Das war bis zuletzt der Fall. Der selige Patriarch von Moskau und ganz Rußland Alexius der Zweite war mehrmals in Serbien, auch der aktuelle Patriarch Kyrill, noch als Metropolit und Vorsitzender der OWSZ, hat Serbien und das Kosovo-Gebiet mehrmals besucht.

- Heute sind viele um die Zukunft der orthodoxen Heiligtümer in Kosovo besorgt, von denen ein Teil während der neulichen bewaffneten Auseinandersetzungen im Gebiet für immer verlorengegangen ist. Wie und womit will und kann die Russische Orthodoxe Kirche die Wiederherstellung dieser Denkmäler von Weltrang unterstützen?

- Vor allem erfüllt uns mit großer Genugtuung der Entschluß des russischen Staates, der UNESCO Mittel für den Wiederaufbau der in Kosovo zerstörten Kirchen zur Verfügung zu stellen. Darüber hinaus wollen wir, die Russische Kirche, unsererseits die im Kosovo-Gebiet lebenden orthodoxen Gläubigen, insbesondere Mönche, nach Kräften unterstützen. Wir haben mit Repräsentanten der Serbischen Kirche gesprochen, und sie haben den Wunsch geäußert, daß unsere Mönche und Nonnen zu ihnen kommen mögen. Und wenn auch schichtweise, also für je ein, zwei oder drei Jahre, um die Klöster zu unterstützen. Beispielsweise ist heute das Patriarchat von Peć, wo der Serbische Patriarch inthronisiert wurde, ein Nonnenkloster. Seine Vorsteherin ist bereits neunzig Jahre alt, die Schwestern sind nicht gerade zahlreich. Sicher könnten unsere Konvente dazu beitragen, diese Klöster in erforderlichem Zustand zu erhalten. Ich glaube, die Russische Orthodoxe Kirche, die heute gut achthundert Klöster hat, ist ohne weiteres in der Lage, die Konvente der Serbischen Orthodoxen Kirche im Kosovo-Gebiet schwesterlich zu unterstützen.

- Hat die Russische Kirche etwa Sonderprogramme zur Förderung der Pilgerschaft von Laien zu den Heiligtümern von Kosovo, damit nicht nur Mönche, sondern auch einfache Gläubige kommen und nach Kräften helfen können?

- Die Gläubigen besuchen diese heiligen Stätten. Ich habe mich darüber gefreut, daß bei der Inthronisation des serbischen Patriarchen einige Tausend Pilger nicht nur aus Serbien, sondern auch aus anderen Ländern dabei waren. Es sei betont, daß die russischen Gläubigen diese heiligen Orte ebenfalls aktiv besuchen, obwohl es bei der aktuellen Situation ziemlich schwierig ist und sogar nicht ungefährlich werden kann. Es muß wohl einige Zeit vergehen, bevor die Bevölkerung von Kosovo mit den Ereignissen, die hier stattgefunden haben, gelassener umgehen lernt. Denn heute noch werden einige Pilger, wenn sie mit dem Bus zurückfahren, überfallen, mit Steinen beworfen. Die Spannung bleibt bestehen, sie hängt in der Luft.

- Inwieweit effektiv werden heute die serbischen heiligen Stätten geschützt, wer ist dafür zuständig und ob es sich lohnen würde, etwas daran zu ändern?

- Vorläufig werden alle heiligen Orte in Kosovo außer dem Kloster Gračanica von UN-Truppen bewacht. Aber in nächster Zeit sollen alle Objekte der Polizei von Kosovo überantwortet werden. Zu diesem Thema haben sich die Hierarchen der Serbischen Orthodoxen Kirche mehrmals geäußert, nämlich, daß sie der Polizei des Kosovo-Gebiets nicht vertrauen und daß diese Art Schutz das Leben derjenigen, die dort geblieben sind, einer noch größeren Gefahr aussetzen würde. Meines Erachtens sollen diese Heiligtümer im Idealfall unter internationale Schirmherrschaft gestellt und von internationalen Truppen bewacht werden.

- Wie ist heute die Rolle der internationalen Orthodoxie, wie kann sie nicht nur zur Erhaltung der Heiligtümer von Kosovo, sondern auch zur Stabilisierung des Friedens im Balkan beitragen?


- Ich glaube, alle orthodoxen Kirchen müssen sich zusammentun und gemeinsam mit der Serbischen Kirche ein Programm zur Unterstützung der Klöster und heiligen Orte des Kosovo-Gebiets entwickeln. Ich kann sagen, daß wir in der Russischen Kirche das bereits erwägen. Ich meinesteils höre nicht auf, seitdem ich erstmals Kosovo besucht habe, darüber nachzudenken, daß man heute tatsächlich ein Programm zur allseitigen Unterstützung dieses Gebiets braucht.


- In der letzten Zeit hat sich ein Trend zur Verbesserung der Beziehungen zwischen den Orthodoxen und Katholiken abgezeichnet. Kann dadurch im Balkan, wo Angehörige der beiden christlichen Konfessionen seit vielen Jahrhunderten Seite an Seite leben, das allgemeine Wohl gefördert werden?


- Ich glaube, die verbesserten Beziehungen zwischen den Orthodoxen und Katholiken werden das Leben aller Länder positiv beeinflussen, wo die Orthodoxen und Katholiken Seite an Seite leben. Selbstverständlich besprechen wir heute im Dialog mit den Katholiken gewisse theologische Probleme, Probleme theoretischer Art. Aber wir dürfen darüber das reale Leben der Menschen und die Tatsache nicht vergessen, daß wir dazu da sind, Menschen zu helfen. In diesem Sinne wird jede Verbesserung der interkonfessionellen Beziehungen unserer Herde zum Vorteil gereichen.

- Sie reisen viel um die Welt und repräsentieren überall, wo Sie hinkommen, die Russische Orthodoxe Kirche. Was hält man Ihrer Meinung nach in der heutigen Welt von der russischen Orthodoxie und wie gut hört man die Stimme der Russischen Orthodoxen Kirche im Westen?

- Ich glaube, gemessen an ihrem Einfluß in der westlichen Welt ist die Russische Orthodoxe Kirche mit der katholischen natürlich nicht zu vergleichen. Dafür haben wir auch nicht die Probleme, die heute die katholische Kirche hat. Deswegen werden wir auch von den westlichen Medien nicht so scharf kritisiert. Jedesmal, wenn die Russische Orthodoxe Kirche ihre Position aktiv bekanntgibt, wird sie in der ganzen Welt erhört. Vorläufig läßt sich nur sehr schwer herausbekommen, inwiefern man uns erhört und versteht, aber ich glaube, daß wir uns bestimmt nicht umsont Mühe geben und nicht umsonst mit unseren Brüdern, insbesondere mit denen von anderen Konfessionen, einen Dialog führen.




Quelle: http://german.ruvr.ru

Sergius von Radonesh

Iwan Ostanin
13.09.2011, 13:40
In der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts entstand unweit von Moskau das berühmte Dreifaltigkeitskloster. Es hat der Heilige Sergius von Radonesh (gebürtiger Bartholomäus) gegründet. Die Rolle, die dieser Mensch in der russischen Geschichte gespielt hat, ist schwer zu überschätzen.

In der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts entstand unweit von Moskau das berühmte Dreifaltigkeitskloster. Es hat der Heilige Sergius von Radonesh (gebürtiger Bartholomäus) gegründet. Die Rolle, die dieser Mensch in der russischen Geschichte gespielt hat, ist schwer zu überschätzen. Der Heilige Sergius von Radonesh hat nach sich keine einzige Zeile hinterlassen. Mehr noch, er meidete immer eine offene Belehrung. Deswegen kann man sagen, dass die Lehre des Heiligen Sergius von Radonesh selbst sein Leben ist. Kurz vor seinem Tod vermachte Sergius von Radonesh seinen Mönchen "Seelen- und Leibeskeuschheit und unheuchlerische Liebe zu haben", "sich mit Demut zu verzieren", "Gesinnungsgleichheit miteinander zu verwahren", "die Ehre und den Ruhm dieses Lebens zu geringschätzen, aber statt dessen vom Herrngott die Schuldvergeltung und ewige Himmelswonnegüter zu erwarten". Dem Wesen nach wurden in diesem Testament in einer Kurzform alle zusammengesetzten Ideen des "Heiligenlebens" geäussert. Indem er das "Heiligenleben" prädigte, rief Sergius von Radonesh die Klostergemeinschaft vor allem zum völligen Verzicht auf weltliche Versuchungen – Reichtum, Macht, Haß und Gewalt auf. Natürlich folgte Sergius selbst streng seinen eigenen Geboten, was für ihn noch bei seinem Leben sowohl die allgemeine Volksliebe, als auch das hohe sittliche Ansehen nicht nur bei den einfachen Leuten, sondern auch bei der Aristokratie derjenigen Zeit gewonnen hat. Kraft des Letzten war Sergius nicht nur ein Kleriker, sondern auch ein Richter, der die Vermittlungsmission auf sich nahm. Sergius konnte mit "leisen und milden Worten" auf die härtesten und erbittersten Herzen wirken; sehr oft versöhnte er die sich einander befeindeten Fürsten, indem er sie überredete, sich dem Moskauer Großfürsten zu unterordnen (zum Beispiel, den Rostower Fürsten — im Jahre 1356 , den Nischegoroder Fürsten — 1365 , den Rjasaner Fürsten Oleg u.a.). Dank dieser Tätigkeit von Sergius haben fast alle russischen Fürsten zur Zeit der Kulikowo-Schlacht die Vorherrschaft von Dmitrij Doskoi anerkannt. Und die russischen Fürsten sind mit einer Einheitskraft gegen das tatarisch-mongolische Heer eingerückt. Laut dem Heiligenleben hat Sergius von Radonesh zahlreiche Heilungswunder vollbracht. Die Leute kamen zu ihm aus verschiedenen Städten für die Heilung, und manchmal sogar dafür, um einfach ihn zu sehen. Wie das Heiligenleben behauptet, hat er einmal einen Jungen wiederbelebt, der auf den Vaters Händen gestorben ist, als er das Kind zum Heiligen für die Heilung trug. Sergius von Radonesh wurde von der Russischen ortodoxen Kirche heiliggesprochen und ist ein sehr stark verehrter Heiliger.

Patriarch Kyrill ersucht griechischen Staatschef um Freilassung von inhaftiertem Abt




MOSKAU, 29. Dezember (RIA Novosti).

Patriarch Kyrill von Moskau und ganz Russland hat den griechischen Präsidenten Karolos Papoulias gebeten, den Vorsteher des Watoped-Klosters auf dem Berg Athos, Archimandrit Jefrem, dem Gesetzesverstöße bei Immobilien angelastet werden, freizulassen.

Ein entsprechendes Schreiben des Patriarchen wurde am Donnerstag auf der Webseite des Moskauer Patriarchates im vollen Wortlaut veröffentlicht.

Der Archimandrit wurde am Mittwoch in das streng bewachte Gefängnis Koridallos gebracht, wo er vor Gericht gestellt werden soll. Der Geistliche hat sich bis jetzt nicht schuldig bekannt.

Der Patriarch verweist in seinem Schreiben darauf, dass Millionen Gläubige in Russland, Weißrussland, in der Ukraine, Moldawien und anderen Ländern, deren Völker von der Russisch-Orthodoxen Kirche geistlich betreut werden, über die Polizeimaßnahmen besorgt sind, die gegen den in der orthodoxen Welt gut bekannten Igumen angewendet werden - in der Zeit, wo das orthodoxe Griechenland Christi Geburt feiert.

„Ich bezweifle nicht die Befugnisse der griechischen Rechtsprechungsorgane und hoffe auf einen gerechten und unvoreingenommenen Beschluss im Verfahren zum Vermögen des Watoped-Klosters. Zugleich bin ich darüber befremdet, dass der Mönch, der für die Gesellschaft nicht gefährlich ist und wiederholt seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Ermittlerteam bekundet hat, vor der gerichtlichen Ermittlung zu dem Fall ins Gefängnis gebracht wurde“, so der Patriarch.

Er sei vor allem über den „schlechten Gesundheitszustand von Archimandrit Jefrem besorgt, der bei seiner Festnahme nicht berücksichtigt wurde“, schreibt das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche.

Archimandrit Jefrem stand an der Spitze einer Kloster-Delegation, die in diesem Herbst erstmals eines der wertvollsten Heiligtümer - den Gürtel der Gottesmutter - von Griechenland nach Russland zur Anbetung gebracht hatte.

Mittwoch, 28. Dezember 2011

Unterstützen Sie Abt Efraim!

Liebe Freunde, Brüder und Schwestern in Christo!

Wir, orthodoxe Menschen, Griechen und Nicht-Griechen, people, sind erstaunt und entsetzt über die ungerechtfertigte Entscheidung des Athener Berufungsgericht Abt Efraim in Untersuchungshaft zu nehmen.

 
Wir alle sind deshalb aufgerufen, entschieden unsere Verurteilung dieser provokativen Entscheidung und unsere Unterstützung für Abt Efraim auszudrücken, indem wir das folgende Formular ausdrucken und unterzeichnen.
 
Bitte klicken Sie dazu hier!

Ihnen allen eine gesegnete Weihnachtszeit!

Vom Herzensfeuer des Ostens

Eine Rezension von Christian Rummel zu dem Werk "An den Mauern der Kirche", von Sergej Fudel Eine Entdeckung! Erstmals erschien im...