Samstag, 31. Dezember 2011

Sergius von Radonesh

Iwan Ostanin
13.09.2011, 13:40
In der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts entstand unweit von Moskau das berühmte Dreifaltigkeitskloster. Es hat der Heilige Sergius von Radonesh (gebürtiger Bartholomäus) gegründet. Die Rolle, die dieser Mensch in der russischen Geschichte gespielt hat, ist schwer zu überschätzen.

In der ersten Hälfte des XIV. Jahrhunderts entstand unweit von Moskau das berühmte Dreifaltigkeitskloster. Es hat der Heilige Sergius von Radonesh (gebürtiger Bartholomäus) gegründet. Die Rolle, die dieser Mensch in der russischen Geschichte gespielt hat, ist schwer zu überschätzen. Der Heilige Sergius von Radonesh hat nach sich keine einzige Zeile hinterlassen. Mehr noch, er meidete immer eine offene Belehrung. Deswegen kann man sagen, dass die Lehre des Heiligen Sergius von Radonesh selbst sein Leben ist. Kurz vor seinem Tod vermachte Sergius von Radonesh seinen Mönchen "Seelen- und Leibeskeuschheit und unheuchlerische Liebe zu haben", "sich mit Demut zu verzieren", "Gesinnungsgleichheit miteinander zu verwahren", "die Ehre und den Ruhm dieses Lebens zu geringschätzen, aber statt dessen vom Herrngott die Schuldvergeltung und ewige Himmelswonnegüter zu erwarten". Dem Wesen nach wurden in diesem Testament in einer Kurzform alle zusammengesetzten Ideen des "Heiligenlebens" geäussert. Indem er das "Heiligenleben" prädigte, rief Sergius von Radonesh die Klostergemeinschaft vor allem zum völligen Verzicht auf weltliche Versuchungen – Reichtum, Macht, Haß und Gewalt auf. Natürlich folgte Sergius selbst streng seinen eigenen Geboten, was für ihn noch bei seinem Leben sowohl die allgemeine Volksliebe, als auch das hohe sittliche Ansehen nicht nur bei den einfachen Leuten, sondern auch bei der Aristokratie derjenigen Zeit gewonnen hat. Kraft des Letzten war Sergius nicht nur ein Kleriker, sondern auch ein Richter, der die Vermittlungsmission auf sich nahm. Sergius konnte mit "leisen und milden Worten" auf die härtesten und erbittersten Herzen wirken; sehr oft versöhnte er die sich einander befeindeten Fürsten, indem er sie überredete, sich dem Moskauer Großfürsten zu unterordnen (zum Beispiel, den Rostower Fürsten — im Jahre 1356 , den Nischegoroder Fürsten — 1365 , den Rjasaner Fürsten Oleg u.a.). Dank dieser Tätigkeit von Sergius haben fast alle russischen Fürsten zur Zeit der Kulikowo-Schlacht die Vorherrschaft von Dmitrij Doskoi anerkannt. Und die russischen Fürsten sind mit einer Einheitskraft gegen das tatarisch-mongolische Heer eingerückt. Laut dem Heiligenleben hat Sergius von Radonesh zahlreiche Heilungswunder vollbracht. Die Leute kamen zu ihm aus verschiedenen Städten für die Heilung, und manchmal sogar dafür, um einfach ihn zu sehen. Wie das Heiligenleben behauptet, hat er einmal einen Jungen wiederbelebt, der auf den Vaters Händen gestorben ist, als er das Kind zum Heiligen für die Heilung trug. Sergius von Radonesh wurde von der Russischen ortodoxen Kirche heiliggesprochen und ist ein sehr stark verehrter Heiliger.

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