Samstag, 31. Dezember 2011

Patriarch Kyrill ersucht griechischen Staatschef um Freilassung von inhaftiertem Abt




MOSKAU, 29. Dezember (RIA Novosti).

Patriarch Kyrill von Moskau und ganz Russland hat den griechischen Präsidenten Karolos Papoulias gebeten, den Vorsteher des Watoped-Klosters auf dem Berg Athos, Archimandrit Jefrem, dem Gesetzesverstöße bei Immobilien angelastet werden, freizulassen.

Ein entsprechendes Schreiben des Patriarchen wurde am Donnerstag auf der Webseite des Moskauer Patriarchates im vollen Wortlaut veröffentlicht.

Der Archimandrit wurde am Mittwoch in das streng bewachte Gefängnis Koridallos gebracht, wo er vor Gericht gestellt werden soll. Der Geistliche hat sich bis jetzt nicht schuldig bekannt.

Der Patriarch verweist in seinem Schreiben darauf, dass Millionen Gläubige in Russland, Weißrussland, in der Ukraine, Moldawien und anderen Ländern, deren Völker von der Russisch-Orthodoxen Kirche geistlich betreut werden, über die Polizeimaßnahmen besorgt sind, die gegen den in der orthodoxen Welt gut bekannten Igumen angewendet werden - in der Zeit, wo das orthodoxe Griechenland Christi Geburt feiert.

„Ich bezweifle nicht die Befugnisse der griechischen Rechtsprechungsorgane und hoffe auf einen gerechten und unvoreingenommenen Beschluss im Verfahren zum Vermögen des Watoped-Klosters. Zugleich bin ich darüber befremdet, dass der Mönch, der für die Gesellschaft nicht gefährlich ist und wiederholt seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem Ermittlerteam bekundet hat, vor der gerichtlichen Ermittlung zu dem Fall ins Gefängnis gebracht wurde“, so der Patriarch.

Er sei vor allem über den „schlechten Gesundheitszustand von Archimandrit Jefrem besorgt, der bei seiner Festnahme nicht berücksichtigt wurde“, schreibt das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche.

Archimandrit Jefrem stand an der Spitze einer Kloster-Delegation, die in diesem Herbst erstmals eines der wertvollsten Heiligtümer - den Gürtel der Gottesmutter - von Griechenland nach Russland zur Anbetung gebracht hatte.

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