Dienstag, 5. Januar 2010

Russland: „Homosexualität bleibt Sünde“

Die Position der russisch-orthodoxen Kirche zur Homosexualität hat sich nicht verändert: Homosexualität sei eine Sünde und gleichgeschlechtliche Ehen seien nicht zulässig. Dies betonen Vertreter des Moskauer Patriarchats in einem Gespräch mit der russischen Nachrichtenagentur ria-novosti. Zu dieser Stellungnahme sah sich die russisch-orthodoxe Kirche durch intensive Diskussionen im Internet veranlaßt, die auf Äußerungen von Patriarch Kyrill I. zurückgehen. Bei einem Treffen mit dem Generalsekretär des Europarates, Thorbjorn Jagland, am 23. Dezember in Moskau hatte Kyrill wörtlich gesagt: „Wir akzeptieren jede Wahl des Menschen, auch hinsichtlich der sexuellen Orientierung - dies ist seine Privatangelegenheit.“ Daraus schlossen manche Internet-Nutzer, der Patriarch habe „eine unübliche sexuelle Orientierung gestattet“. Dem sei nicht so, erklärt nun Wladimir Legoida, Chef der Informationsabteilung des Moskauer Patriarchats. Er führte im Gespräch mit ria-novosti die „spezifische“ Auslegung der Äußerungen von Kyrill darauf zurück, dass „viele Deuter nicht verstehen, was eine Sünde ist und wie die orthodoxe Kirche traditionell zur Sünde steht“. Indem die Kirche die Sünde verurteile, verurteile sie nicht den Sünder, betonte Legoida. Beim Treffen mit dem Generalsekretär des Europarates sei es darum gegangen, die Haltung der russisch-orthodoxen Kirche zur Verankerung des Begriffs „Homophobie“ in internationalen Vereinbarungen zu erklären. Das Moskauer Patriarchat spricht sich dagegen aus. Die Praxis habe gezeigt, dass der Begriff „Homophobie“ gegen Christen und Vertreter anderer traditioneller Religionen verwendet werde, so das Moskauer Patriarchat.

Quelle: kipa/ria-novosti 04.01.2010 mg

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