(Dialog mit einem „weisen Lehrer" der Wachturm-Gesellschaft)
Von Archim. Joel Konstantaros
Ein anderer lehrreicher und unterhaltsamer Dialog zwischen orthodoxen Geistlichen und einem Team der „Zeugen Jehovas", der zeigt, wie sehr sie die Heilige Schrift „studieren" und wie gut sie sie „kennen".
- Orthodoxer: Guten Tag.
* Zeuge Jehovas: Guten Tag, Herr (antwortete einer von ihnen).
- Ich bin Pater ...(er teilte ihnen seinen Namen und seinen Status mit)...
* Mein Name ist ... und ich bin Professor (er teilte seinen Vornamen und seinen Status mit).
- An dieser Stelle ergriff ein Bewohner von Konitsa das Wort und fragte die „Zeugen Jehovas": „Warum sprechen sie unseren Priester nicht mit seinem Titel „Pater" an, sondern nennen ihn einfach „Herr"?
* Wenn sie die Heilige Schrift studiert haben, dann wissen sie, daß Christus den Gläubigen verboten hat, diesen Titel zu tragen und ihn zu benutzen.
- (Jetzt ergreift der orthodoxe Priester das Wort). „Sind sie sich dessen sicher, was sie da sagen? Haben sie dieses Thema richtig studiert?"
* Natürlich, wir studieren die Heilige Schrift und wenden sie an. Wir sind nicht wie sie.
- Sehr gut, mein Freund. Dann öffnen sie nun das Neue Testament, das Matthäusevanglium Kapitel 23, 9-10 und lesen sie es uns laut vor, damit wir sehen, was genau der Text sagt.
- Wirklich, sie haben den Text der Heiligen Schrift?
* Ja, wir haben die M.N.K. (Übersetzung der „Neuen Welt"), d.h. die Ausgabe der „Wachturm-Gesellschaft"
- Es besteht ein Unterschied zwischen der Übersetzung und dem Originaltext. Verstehen sie den Unterschied?
* Das ist dasselbe!!!!
- Es ist überhaupt nicht dasselbe, mein Freund, und sie müssen vorsichtiger sein, zumal sie sich als Professor vorgestellt haben. Nun gut. Tun wir ihnen den Gefallen und nehmen wir an, daß es angeblich das gleiche ist. Da es, wie sie sagen, das gleiche ist, schauen wir mal den ursprünglichen Text an. Ist es nicht das gleiche? Sagten sie das nicht? Folglich haben sie keine Einwände, wenn ich den ursprünglichen Text öffne, den ich in meinen Händen halte.
* (Schweigen wegen seines großen Fehlers).
- Da sie (die Führer des Wachturms) nicht zulassen, daß sie den echten Text haben, lese ich ihn ihnen vor. (Und der Geistliche las der Gruppe der „Zeugen Jehovas" und den orthodoxen Gläubigen, die sich versammelt hatten, sowohl den Text als auch die echte Auslegung des Heiligen Textes vor.
(Ohne viel darüber nachzudenken, ergriff der „Zeuge Jehovas" das Wort und rief, „Na also, das behaupten wir auch!")
- Das behauptet die „Wachturm-Gesellschaft" überhaupt nicht, wie sich in der Folge herausstellen wird. Haben sie ein wenig Geduld und sie werden es deutlich sehen, wenn sie es tatsächlich sehen wollen und nicht das «du wirst mich nicht überzeugen, selbst wenn du mich überzeugst» als Dogma haben.
- Hat der Apostel Paulus das Wort Gottes in einem absoluten Sinn angewandt?
* Natürlich.
- Warum nennt er sich dann Vater?
* Wo steht das?
- Als Gelehrter des Wortes Gottes, für den sie sich ausgeben, und vor allem als Professor sollten sie das wissen.
- Öffnen sie 1 Korinther 4,15. Oder besser, da es ihnen nicht erlaubt ist, den Text in ihren Händen zu halten, lesen wir es ihnen noch einmal vor und sie hören zu. (Und der Priester begann wieder vor aller Augen zu lesen): „Hättet ihr nämlich auch ungezählte Erzieher in Christus, so doch nicht viele Väter. Denn in Christus Jesus bin ich durch das Evangelium euer Vater geworden." (Und im Anschluß betrachteten sie sowohl die Interpretation als auch die Übersetzung des Textes).
- Nun mein Freund, was sagen sie jetzt: entweder das eine oder das andere. Entweder hat der von Gott erleuchtete Apostel einen Fehler gemacht oder sie sind unrealistisch. "
* (In betretenem Schweigen schaut er, schaut wieder und schaut noch einmal den Text an...)
- Mein Freund, so sehr sie den Text auch anschauen, er wird sich nicht ändern. Er sagt genau das, was sie anklagen
* (Er war im Begriff das Thema zu wechseln, indem er sagte, daß der Klerus vom richtigen Weg abgekommen sei...)
- Ändern Sie nicht das Thema. Beenden wir zuerst dasjenige, das sie selbst begonnen haben, und dann können wir bis zum Abend bleiben oder wenn sie möchten bis zum Morgen, um gemeinsam zu diskutieren.
(In der Zwischenzeit hatten sich ziemlich viele Menschen versammelt.)
* Wissen sie, wir haben Arbeit...
(An dieser Stelle zwangen ihn die Leute, nahezu entrüstet, zu bleiben und Erklärungen zu diesem konkreten Thema zu geben, das diskutiert wurde).
- Ich möchte sie etwas anderes fragen. War der Protomärtyrer Stephanus authentisch und von Gott erleuchtet?
* Ja (sein Ausdruck zeigte, daß er nun ärgerlich wurde.)
- Wie kommt es dann, daß Stephanus seine an die Juden gerichtete Verteidigungsrede mit der Formulierung "Brüder und Väter" beginnt (Apg 7,2) und sogar die Juden auf diese Weise anspricht, die Christus (weil sie seine Gottheit nicht akzeptierten) gekreuzigt haben, und die dann in der Folge ihn selbst gesteinigt haben? Kommt auch Stephanus in Widerspruch zu Gottes Befehl, gerade in diesem Augenblick, als er während seiner Verteidigungsrede, erfüllt vom Heiligen Geist, die Herrlichkeit Gottes im Himmel sah( Apg 7,55)? Was also haben sie dazu zu sagen?
* (Der Arme schluckte und wußte nicht, was er sagen sollte.)
Meine Freunde, die ihr diese Zeilen lest, ihr versteht natürlich, daß dieses Opfer des „Wachturms" einer der äußerst „Gebildeten" in den „biblischen Absurdheiten der Wachturm-Gesellschaft" war. Vielleicht fragt ihr euch, was seine anderen Genossen sagten. Hierzu können wir euch sagen, daß sie eher an Taubstumme erinnerten.
- Dann erklärte ihnen der Priester die richtige Auslegung von Mtth 23,9-10, mit Bezug auf den Apostel Paulus und den Protomärtyrer Stephanus.
- Da wir sehen, daß ihr bezüglich dieses Themas völlig unwissend seid, hört nun um zu erfahren, wie es sich tatsächlich verhält und was die richtige Auslegung dieser Schriftstellen ist, die natürlich keine Unstimmigkeiten untereinander haben und nicht im Widerspruch zueinander stehen.
- Im absoluten Sinn, ist nur Gott der Vater. Im relativen Sinn aber ist es auch der Apostel Paulus und die anderen Apostel und Heiligen und die geistlichen Väter, aber auch die Väter dem Fleische nach.
- Verstehen sie nun, mein Freund, wie es sich genau verhält und wie das Wort Gottes in diesem Fall ausgelegt wird?
* (Schweigen und Aufruhr).
- Haben sie eine Familie? Haben sie Kinder?
* Ja.
- Wie reden ihre Kinder sie an, mit ihrem Namen, oder nennen sie sie Vater oder Papa, was wieder Vater bedeutet?
* (Schweigen)
- Sehen sie nun, mein Freund, daß das Leben selbst für uns in der Praxis das auslegt, was „die erleuchteten Häupter des Wachturms" sie hindern zu sehen?
* Ja, aber... (und wieder Schweigen).
- Ja, aber was? Die Dinge sind klar. Versuchen sie nicht die Wahrheit zu verdrehen.
Wenn das Verbot, jemanden mit dem Titel „Vater" anzureden absolut ist, dann haben nicht nur der Apostel Paulus und Stephanus aufgehört von Gott erleuchtet zu sein, sondern schuldig, und sogar in einem absoluten Grad, sind sie selbst, der sie dulden, daß ihre eigenen Kinder eindeutig sündigen und sie nicht mit ihrem Namen anreden, sondern mit dem Titel Vater und dessen Verkleinerungsformen.
- Sie haben also die Wahl, entweder sie irren sich und müssen sich korrigieren und ihren ganzen Kurs überdenken oder, wenn sie darauf bestehen, weiterhin mit der „Bibel" in der Hand von Haus zu Haus zu gehen, dann sollten sie wissen, daß die Protagonisten ihrer „Bibel" und ihrer „Auslegung" in direktem Gegensatz zum Gebot Gottes stehen. So charakterisieren sie sich selbst, die „Mit-Zeugen" der „Wachturm-Gesellschaft" und ihr Vorgehen...;
(Es braucht nicht darauf hingewiesen zu werden, daß der Mann beinahe einen Schlaganfall bekommen hat.)
- Und noch etwas, mein Freund. Sie haben sich uns als Professor vorgestellt. Haben sie darüber nachgedacht, bevor sie es ausgesprochen haben? Warum? Wenn sie den Originaltext des Wortes Gottes studieren, und nicht die „infizierte Nahrung" der M.N.K. (Übersetzung der Neuen Welt), dann sehen sie, daß gleich im nächsten Vers, der Herr selbst die Anrede mit dem Titel Lehrer[1] verbietet. (Mtth 23,10)
(Es ist selbstverständlich, daß in diesem Fall die Auslegung im relativen und im absoluten Sinn gilt.)
Wußten sie das schon?
* Nein. (Er hatte den Boden unter seinen Füßen verloren, auch weil er sich jetzt schon so lange vor seinen eigenen Leuten blamiert hatte.)
- Sehen sie nun, mein Freund, daß die Dinge nicht so einfach sind, wie sie ihnen erscheinen mögen?
* Ja, aber...
- Es gibt kein aber. Es gibt die Rückkehr zur Wahrheit. Befreit euch aus eurer Gefangenschaft und kehrt zurück zu unserer Kirche, die ihr verlassen habt, ohne studiert zu haben und ohne zu wissen, was Wahrheit ist.
- Würden Sie mir Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer geben, damit wir in Verbindung bleiben können?
(In diesem Augenblick, bei dieser Frage, fiel ihm ein anderes Opfer des Wachturms ins Wort und sagte auf unnachahmliche Weise: Das sind persönliche Daten!!!!).
Die orthodoxen Gläubigen, die das Geschehen verfolgten, schüttelten traurig ihre Köpfe und bekreuzigten sich vor dem Irrtum und dem Wankelmut dieser Menschen, die die Dreistigkeit und vor allem die Dummheit besaßen, sie an solch einem Tag in ihrer Stadt zu besuchen.
Und die „Zeugen Jehovas" erlitten solch einen Schock, daß sie nicht einmal mehr aufrecht stehen konnten (geschweige denn, das Gespräch fortsetzen). Deshalb, und weil sie so erschöpft waren, verbarrikadierten sie sich in ihren Autos, öffneten die Wasserflaschen um zu trinken und sich zu erholen, und kehrten wie „begossene Pudel" nach Hause zurück...
PS. So Gott will, werden wir ihnen später noch andere solch „tragische" Dialoge mitteilen, die mit „klugen Köpfen" aus Brooklyn stattgefunden haben.
Übersetzung: Sr. Matthaia
©Heiliges Kloster Pantokratoros
Quelle auf griechisch: http://thriskeftika.blogspot.com/2010/04/blog-post_3460.htm