Dieses ist das dritte Treffen orthodoxer Christen mit ihren geistlichen Vätern im ehemaligen Priesterseminar in der Bischofsstadt Limburg mit dem Thema:
Orthodoxe Kirche und Mission
Die Tagung
Wir befinden uns mit unsren orthodoxen Gemeinden inmitten eines uralten christlichen Territoriums, das mit der Orthodoxen Kirche der Byzantinischen Tradition im Südosten und Osten Europas ein Jahrtausend eine Einheit gebildet hat.
Diese ist zu Beginn des 2. Jahrtau-sends zerbrochen, was aber den christlichen Völkern zunächst nicht bewusst war und erst durch die Einnahme Konstantinopels 1204 durch die Kreuzritterheere offenbar wurde. Diese machtpolitische Spaltung erfuhr durch das Aufkommen der scholastischen Theologie mit Thomas von Aquin ihre theologische Vertiefung. Durch die Trennung der westlichen Chri-stenheit vom altkirchlichen Osten und zwei Jahrhunderte später durch das Vordringen der Osmanen auf dem Balkan fehlte ihr das Korrektiv der altkirchlichen Orthodoxie. Die Isolation der westlichen Christenheit von der altkirchlichen Tradition bewirkte in ihrer Theologie eine Unausgewogenheit, die der Anlass zu einer innerwestlichen, erneuten Spaltung, der Reforma-tion, war. Die Reformation wiederum durch ihre gegen Rom gerichtete Lehre von der Kirche löste sich in den folgenden Jahrhunderten bis heute in eine Vielzahl von Denominationen auf. - In dieser Situation befindet sich die orthodoxe Kirche mit ihren Gemeinden, die nach dem 2. Weltkrieg in Westeuropa und in den anderen Erdteilen entstanden sind. Diese Problematik wurde noch verstärkt durch das Auftreten der orthodoxen Nationalkirchen mit jeweils eigenen kirchlichen Strukturen. Aus seelsorgerlichen Gründen halten sie für ihre in den Westen eingewanderten Gläubigen an der in der Heimat gewohnten Sprache in ihrer Liturgien fest, bis die Mehrheit ihrer Gläubigen in der neuen Heimat auch sprachlich ihr Zuhause gefunden hat. - Wie soll die Orthodoxe Kirche unter diesen Bedingungen ihrem Missionsauftrag unter ihren Gläubigen und in der neuen Umgebung gerecht werden, das ist das Thema dieser geistlichen Tagung.Den geistlichen Rahmen der Tagung bildet das Stundengebet in der Hauskapelle des Seminars, d.h. mit Laudes vor dem Frühstück, Mittagsgebet vor dem Essen und dem Nacht-gebet zum Tagesabschluss.
Das Priesterseminar, Weilburger Str. 16, ist unser Tagungsort, der vom Bahnhof Limburg leicht mit Bus oder Taxi zu erreichen ist. Die Tagungskosten für Unterbringung, Vollpension und Einladung der Referenten belaufen sich pro Person auf 130. - €. Die Anmeldung ist bindend, wenn sie nicht 3 Wochen vor Tagungstermin zurückgezogen wird und läuft über meine Adresse: P. Joh. R. Nothhaas, Mühlweg 55, 55128 Mainz, oder e-mail: nothhaas@gmail.com
Programm:
Montag, den 19. September
11.oo Ankunft
12.00 Mittagsgebet
12.30 Mittagsessen
14.00 1. Vortrag, V. Stefan Anghel, Auftrag der Rumänischen Orthodoxen Kirche für die ältere aus Rumänien eingewamderte und die junge in Deutschland geborene Generation
15.30 Kaffeetrinken
16.30 Aussprache
18.00 Abendessen
19.00 2.Vortrag, V. Stefan Gros, Orthodoxe Mission, Erfahrungen im Internet
22.00 Komplet
Dienstag, 20. September
8.00 Laudes
8.30 Frühstück
9.00 3. Vortrag, Diakon V. Martin Lissmann, Die Mission der Orthodoxen Kirche aus
theologischer, historischer und gegenwärtiger Sicht
12.00 Mittagsgebet
12.30 Mittagsessen
14.00 4. Vortrag, Alexeij Veselov, Mission der Orthodoxen Kirche – Mythen und Realität
16.00 Kaffeetrinken
16.30 Ausflug
18.00 Abendessen
19.00 Gemeinsamer Abend in der Kellerbar
22.00 Komplet
Mittwoch, den 21.September
8.00 Laudes
8.30 Frühstück
9.00 5. Vortrag, Gerald Lütgenau, Mission, nicht Verkündigung einer absoluten Form,
sondern des Evangeliums
11.00 Aussprache
12.00 Mittagsgebet
12.30 Mittagsessen
13.30 Rückblick und Planung der nächsten Tagung
14.00 Reisesegen und Abfahrt