Dienstag, 5. Juli 2011

Sie gewann eine unvergängliche Krone


Elisabeth, Prinzessin von Hessen-Darmstadt (1864-1918)

Wer am Vergänglichen hängt kann leicht im Vergänglichen aufgehen um dann mit dem Vergänglichen zu vergehen! Umso wichtiger sind für uns daher Vorbilder, die vorgelebt haben, wie man vom Vergänglichen frei wird um offen zu werden für das unvergängliche Reich der Liebe.
Die Heilige als Prinzessin ...
Eine deutsche Prinzessin, die als russische Heilige starb war ein solcher Mensch: Elisabeth Prinzessin von Hessen-Darmstadt, später Grossfürstin Elisabetha Fjodorowna Romanowa, zuletzt Äbtissin Elisabetha in Moskau und Märtyrerin der christlichen Nächstenliebe. Als Tochter eines deutschen Regenten (und Enkelin der berühmten britischen Queen Viktoria) geboren heiratete sie aus Liebe in die russische Zarenfamilie ein. Ihr Mann, Grossfürst Sergei, wurde von Terroristen 1905 in die Luft gesprengt. Elisabeth verzieh dem Mörder und besuchte ihn sogar imGefängnis. Sie zog sich vom glanzvollen Hofleben zurück, gab ihren gesamten Besitz auf und beschloss ihr künftiges Leben den Leidenden und den Armen zu widmen. Nach vielen Schwierigkeiten gründete sie nach Vorbild der Vinzentinerinnen einen Orden tätiger Nächstenliebe, die Gemeinschaft der Martha-Marienschwestern der Liebe und Barmherzigkeit! Da es dies bis dahin in der russisch-orthodoxen Kirche nicht gab, musste sie viel Widerstand seitens russisch-orthodoxer Bischöfe und Theologen überwinden, bis sie 1909 ihr Vorhaben in die Tat umsetzen konnte. Zum Kloster gehörten ein Krankenhaus, das Bedürftige kostenlos behandelte, eine Apotheke, ein Waisenhaus sowie eine Bibliothek . Zudem wurden Arme der Stadt von den Schwestern unentgeltlich verköstigt.
Als die Bolschewisten 1917 in Russland die Macht ergriffen lehnte Äbtissin Elisabetha es ab sich in Sicherheit zu bringen. 1918 schlugen die Kommunisten zu. Elisabetha wurde in den Ural verbannt und am 17. Juli 1918 mit ihrer Dienerin Barbara und anderen anderen lebendig in einen Kohlenschacht geworfen. Zeugen hörten noch Stunden später geistliche Gesänge aus der Kohlengrube, Elisabetha erlag erst am nächsten Tag ihren Verletzungen.
Als Gegenrevolutionäre später das Gebiet vorübergehend befreiten wurden die Körper der Ermordeten geborgen. Man brachte die sterblichen Überreste der Äbtissin und ihrer Dienerin später nach Jerusalem, wo sie bis heute in der dortigen russisch-orthodoxen Kirche ruhen.
Die Kommunisten hoben das Kloster in Moskau auf. Doch nach der Wende wurde es 1994 wiederbelebt und errichtete Tochtergründungen an mehreren Orten der ehemaligen Sowjetunion. Dort wirken die Schwestern wieder segensreich nach dem Vorbild ihrer Gründerin, die 1981 bzw. 1992 von der russisch-orthodoxen Kirche heiliggesprochen wurde.

Quelle: Pfarrblatt. Gemeinde Oberwaltersdorf / Austria. Ausg. März, 2011.

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